Reisebericht Queensland (Tag 6)

Meine Einstellung zum Frühstück sollte mittlerweile hinreichend bekannt sein und hat sich auch über Nacht nicht sonderlich geändert. Unser erstes Ziel heute auf dem Weg zum Tagesziel „Kuranda“ ist der „Tjapukai“-Aboriginal-Kulturpark.

Die wohl interessanteste Aktivität dort ist das Speer- und Boomerangwerfen.

In einer Reisegruppe von mehr als 120 Teilnehmern ist es allerdings eher als eine Massenveranstaltung gesehen, in der man „durchgeschleust“ wird. Mehr als ein Wurf ist da nicht drin, alles wird nach dem „In die Kamera lächeln, werfen, weiter“-Prinzip abgefeiert. Die Nächsten warten schon im Schutzzelt. Und das ist, so nebenbei bemerkt, auch notwendig, wie uns einige Boomerangs, die mit einem lauten Geräusch auf dem Dach aufschlagen, beweisen.

Vögel im Wartebereich zum Speerwerfen

Der Besuch im Kulturpark hält auch einen nicht-interaktiven Teil bereit, im „Tjapukai Dance Theatre“, einem „überdachten Freiluft-Amphitheater mit Regenwald-Kulissen“ führen Aborigines traditionelle Tänze vor und zeigen, wie man Feuer macht.

Digeridoo-Vorführung

Digeridoo-Vorführung

Digeridoo-Vorführung

Tanzvorführung

Feuer machen (1)

Feuer machen (2)

Feuer machen (3)

Gesang

Im „History Theatre“ hingegen liegt der Schwerpunkt auf multimedialer Darstellung: Überlebensgroße holografische Projektionen helfen den Aborigines, ihre Schöpfungsgeschichte den Besuchern nahezubringen. Die Übersetzung in ein halbes Dutzend Sprachen über die Kopfhörer tut ihr übriges.

Dann führt unser Weg mit der „Kuranda Rail“, einer Seilbahn in Richtung Kuranda.

Kuranda Rail

Am ersten Zwischenstopp steigen wir aus und sehen uns einen Rundgang durch den Regenwald an.

Ausblick vom ersten Zwischenstopp

Als wir wieder einsteigen, gesellt sich Malte zu Franziska, Katharina und mir.
Durch die Reisegruppen abgeschreckt, bleiben wir am zweiten Zwischenstopp jedoch sitzen und gelangen ohne weitere Zwischenfälle an unser Ziel.

Ausblick aus der Kuranda Rail

Ausblick aus der Kuranda Rail

Ausblick aus der Kuranda Rail

Ausblick aus der Kuranda Rail

Ausblick aus der Kuranda Rail

Ausblick aus der Kuranda Rail

Ausblick aus der Kuranda Rail

Nachdem wir uns in Kuranda Google MapsGoogle EarthMultimap.com durch einen Souveniershop geschlagen haben, stehen wir dann auf der Hauptstraße des kleinen Touristenörtchens. Wir sind die ersten und orientieren uns erst einmal. Und machen dann eigentlich auch nicht viel mehr als das, außer natürlich durch die Läden zu schlendern. Und bei Foodworks zwei Liter Eis zu kaufen, um uns dann damit in den Schatten zu setzen – eine sehr empfehlenswerte Sache bei den doch sehr sommerlichen Temperaturen.
Außerdem kreuzen noch ein Markt und ein Straßenkünstler, der sich Karikaturen gewidmet hat, unsere Wege. Die selben verschlungenen Wege führen uns auch zu dem Schmetterlingspark in Kuranda. Zu teuer ist aber der Eintritt, nur die Hälfte von uns geht hinein, die anderen warten vor dem Eingang.

Auch ich bleibe draußen – und versuche mit meinem Handy am Ohr mehr über meine Kreditkartensperrung herauszufinden. Derzeit gäbe es keine Probleme, sagt man mir. Allerdings habe es vor vier Stunden welche gegeben, die seien allerdings mittlerweile durch ein Softwareupdate behoben. Es sollte also alles (wieder) funktionieren.

Der Rückweg ins Tal erfolgt nicht mit der Seilbahn, sondern auf Schienen. Die „Kuranda Scenic Railway“ bringt uns von 334 Höhenmetern (so sagt es die historisch anmutende Karte, die man uns aushändigt) wieder hinab.

kleiner Zwischenhalt für nur 10 Dollar

Auf dem Weg halten wir an den „Barron Falls„, Wasserfällen, die 329 Meter über dem Meeresspiegel 265 Meter in die Tiefe fallen. Zuerst halten die SCCE-Betreuer uns zurück, fünf Minuten später lassen sie uns dann aber doch aussteigen wie alle anderen Touristen. Und damit haben wir schon die Hälfte der Aufenthaltszeit und die Plätze in der ersten Reihe verschenkt.

Barron Falls

Barron Falls

Die weitere Zugfahrt hält noch Tunnel, einen anderen Wasserfall und einige schöne Aussichten bereit.

Ausblick aus dem Kuranda Scenic Railway

Wasserfall

Wasserfall

Wer möchte, liest in der Legende der bereits erwähnten historisch anmutenden Karte nach, was fünfzehn auf selbiger markierte Orte in grauer Vorzeit zu bieten hatten.

Die Reiseplanung für heute klingt optimistisch bezüglich der Rückkehr:

„You will return to resort late afternoon with plenty of time to relax at one of the resort’s facilities.“

In Wirklichkeit ist es eine gute Stunde, bevor wir zum Abendessen müssen. Denn um halb acht brechen wir wieder auf, diesmal zu den Nachtmärkten in Cairns.

Wirklich spannend sind die Märkte nicht: Chinesische Billigware und importierte Markenware, an deren Echtheit Zweifel angebracht sind, echte Aborigines-Souveniers und solche, die es gerne wären und eine Schlemmermeile sind im Marktgebäude untergebracht.
Deshalb entscheidet sich unsere kleine Gruppe auch dazu, stattdessen ein wenig in Richtung des öffentlichen Schwimmbeckens und des Meeres spazieren zu gehen. Bei Nacht ist die Atmosphäre dort eine ganz andere und der Anblick vom schwarz aussehenden Meer auf die Stadt lohnt sich. Wir setzen uns also an die Strandpromenade und lassen die Gedanken schweifen. Basti lässt sich sogar zu tiefgründigen philosophischen Ausführungen zu Mond und Universum hinreißen. Andere Teilnehmer bleiben hingegen auf dem Boden.

Um 22.30 fährt der Bus wieder zurück. Und ich bin mir nicht sicher, ob wirklich alle mit dabei sind.

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