Archiv der Kategorie 'Gedanken'

Die kleinen Dinge

Mittwoch, den 7. November 2007

Wie schon zuvor ausgeführt, sind es vor allem die kleinen Dinge, die in Australien anders sind. Zum Beispiel die Tatsache, dass in den meisten Kursen keine festen Sitzordnungen existieren.

Gestern Abend beim Fernsehen habe ich mich vor allem von einer anderen Sache genervt gefühlt: Den Werbepausen.
Nicht wie in Deutschland, wo man währenddessen bequem E-Mails abrufen, auf die Toilette gehen und eine Pizza in den Ofen schieben kann und immer noch während der Programmvorschau wiederkommt. Dafür aber nur drei bis vier Werbepausen pro Stunde hat.
Sondern vielmehr andersherum: Statt fünf bis sieben Minuten nur zwei bis vier pro Werbepause, aber dafür ein Dutzend davon pro Stunde – zumindest gefühltermaßen.

Ich habe es nicht ein einziges Mal geschafft, pünktlich zum Ende der Werbepause wieder am Fernseher zu sitzen. Zwei Mal bin ich sogar wiedergekommen, habe für drei Sekunden das Programm verfolgt, um dann den Beginn der nächsten Werbepause zu erleben.

Frustrierend.

Traumwelt

Dienstag, den 6. November 2007

Ein kleines Update in Sachen Gastfamiliensuche: Nichts Neues.

Dafür habe ich kürzlich geträumt, ich würde ein Reihenhaus entlanglaufen, in dem Gastfamilien wohnen, die ich mit Charlotte besucht habe, und daran erinnern, dass ich noch immer auf der Suche bin. Und eine der Familien, die mit dem Feuerwehrmann, kennt jemanden, der mich aufnehmen kann.

Aber das war nur ein Traum, die Realität sieht anders aus: Die Reise nach Queensland rückt immer näher und ich habe noch immer keine Gastfamilie. Von Charlotte habe ich in dieser Beziehung auch noch nichts Neues gehört und STEP IN in Deutschland rudert auch ein wenig hilflos mit den Armen und bittet um Zeit. Kein Wunder, wenn SCCE keine Familie hat, dann kann STEP IN auch keine aus dem Hut zaubern.

Auch das Schuljahresende nähert sich mit immer größeren Schritten. Und damit die letzte Möglichkeit, noch einmal im student bulletin darauf aufmerksam zu machen, dass ich auf der Suche nach einem Zuhause bin. Aber es steht auf meiner Liste für Mittwoch, quasi als letzten verzweifelten Versuch.

Und eigentlich, ja eigentlich, wird SCCE dafür bezahlt, mir eine Familie zu finden. Wie gesagt, eigentlich.

australische Wechsellichtzeichenverkehrsanlagen

Dienstag, den 6. November 2007

Heute geht es um Ampeln. Die zeigen auch in Australien abwechselnd Rot, Gelb und Grün, möchte man meinen. Ist auch so. Der erste Unterschied, der auffällt, ist, dass es in Australien auch „hinter“ der Kreuzung noch einmal Ampeln gibt.

Ampelanlage in Shepparton

Was aber viel schlimmer ist, sind die Nebeneffekte. Während in Deutschland meist nur in Großstädten Ampeln mit Signaltönen für Blinden ausgestattet sind, ist es hier Standard.

Auch eine tolle Sache, möchte man meinen. Ist es auch. Wenn die Ampel rot ist, sind kurze Töne in langsamer Folge zu hören. Schaltet die Ampel um, hört man einen langgezogenen Ton und dann eine schnelle Folge kurzer Töne, solange sie grün ist. Sobald die Ampel beginnt, in Rot zu blinken (mit der Bedeutung des deutschen Gelb), sind wieder die kurzen langsamen Töne zu hören.

Blöd wird es erst, wenn man sich so an den langen Signalton gewöhnt, dass man auch dann, wenn an der Kreuzungsecke die Ampel neben einem (und nicht die vor einem) auf Grün umspringt, automatisch losläuft.

Glücklicherweise hat mich jemand davor bewahrt, vor den LKW zu laufen.

Bei SCCE in Australien ist Vorsicht geboten!

Montag, den 15. Oktober 2007

Wie ich zuvor schon feststellte, scheint es bei SCCE derzeit einige Probleme zu geben. Ich kann jetzt bestätigen, dass die von Fenja mitgeteilten Gerüchte nach Angaben meiner Koordinatorin Charlotte den Tatsachen entsprechen und habe auch den Grund für das Abwandern der Koordinatoren ausfindig machen können.

Während des Gespräches mit meiner Koordinatorin habe ich noch einige weitere interessante Details erfahren, die ich nicht in aller Fülle hier ausbreiten möchte, die mich aber dazu bewegt haben, sie der Geschäftsführung von STEP IN in Deutschland mitzuteilen.

Nur soviel: Lara, die schon im November abreist, und ich sind die letzten Austauschschüler, die Charlotte als Koordinatorin für SCCE betreuen wird. Und nach alledem, was ich heute von und über SCCE gehört habe, kann ich diese Organisation derzeit ausdrücklich nicht empfehlen.

Es rumort bei SCCE

Samstag, den 13. Oktober 2007

Ich habe gerade mal wieder ein wenig im STEP IN-Forum für Teilnehmer gestöbert. Und bin dabei über einen Beitrag von Fenja gestolpert, die schreibt, sie habe gehört, dass von den angeblich 60 Koordinatoren, die Anfang des Jahres noch in Victoria für SCCE gearbeitet hätten (übrigens ehrenamtlich), nunmehr nur noch 10 übrig geblieben seien.

Das prekäre an der Situation ist, dass laut Fenja auch ihre Koordinatorin nicht mehr für SCCE arbeite und sie sich nicht im Klaren darüber ist, wer denn nun überhaupt noch ihr Ansprechpartner ist. Ihr Ausdruck „verunsichert“ ist da wohl noch als Euphemismus aufzufassen.

Unterdessen kursieren da noch einige andere Geschichten, die ich aber aufgrund des zweifelhaften Wahrheitsgehaltes hier nicht wiedergeben möchte. Nur so viel: Die Staatenmanagerin für Victoria, die laut Aussage von Jill, Stuart und Charlotte noch nicht lange bei SCCE arbeitet, hat vor einer Woche ihren Hut genommen. Das weiß ich sicher, das hat sie mir nämlich selbst noch mitgeteilt. Ihr Vorgängerin arbeitet übrigens seit ihrem Abgang bei SCCE bei der Austauschorganisation WEP – vielleicht hat es ja jetzt den nächsten dorthin verschlagen.
Man weiß es nicht. Aber komisch ist es schon. Und da fühle ich mich auch nicht besser aufgehoben, wenn mich die Managerin für ganz Australien, die mich letzte Woche vertröstet hat – sie sei jetzt sehr beschäftigt und würde ganz bestimmt diese Woche antworten -, bislang noch nichts von sich hören gelassen hat.

Eigentlich führe ich Gespräche mit Geschäftsführern eher ungern. Vor allem, wenn sie zum Ankurbeln gewisser Vorgänge nötig sind. Aber noch eine Woche warte ich nicht. Sonntagabend ist Deadline – und zwar sogar eine selbst gesetzte.


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