Monatsarchiv für April 2007

Amateurfunk in der (Fast-)Pampa: Shepparton!

Samstag, den 28. April 2007

Gestern eine E-Mail geschrieben, heute morgen schon eine Antwort im Kasten: John als local coordinator für ITHE in der Region um Melbourne schreibt mir und erzählt mir vom Shepparton And District Amateur Radio Club (SADARC). Das war genau das, was ich suchte, ein Ortsverband des WIA in der Nähe meines Wohnortes!
Übrigens: Der VK3RGV – der Suffix steht für Repeater Goulburn Valley – auf dem Mount Wombat ist vor über 26 Jahren vom SADARC aufgebaut worden. Was die Abdeckung betrifft: „deutlich weiter weg“ bedeutet „von Melbourne bis in den Süden von New South Wales“. Und der Repeater arbeitet nicht nur auf 2 Meter, sondern auch auf 70 Zentimeter, bietet Packet Radio unter dem Rufzeichen VK3RGV-2 an und APRS natürlich auch. Ach, und dann gibt es zwar kein Echolink, aber ein IRLP-Node (Einstiegspunkt für eine Art Echolink, aber ohne die Möglichkeit, sich mit einem Computer und Headset dorthin zu verbinden). Letzteres bringt mir aber nicht sehr viel, der einzige IRLP-Node in Deutschland ist in München. Ich habe gerade an den Sysop der Mailbox geschrieben und um einen Telnet-Zugang gebeten. Vielleicht lässt sich ja schon einiges interessantes aus der Mailbox entnehmen.

Und dann ging noch eine E-Mail an den SADARC raus, wieder auf der Suche nach einem Funkamateur, der mir während meiner 10 Monate in the middle of nowhere auf die kurze Welle hilft…

der liebe Besuch

Freitag, den 27. April 2007

So, jetzt ist es beinahe amtlich: Die Reservierung für den Australientrip meiner Familie liegen vor. Am 10. März 2008 um kurz nach 21 Uhr werden sie in Melbourne aufschlagen, pardon – hoffentlich vorsichtig aufsetzen. Dann steht eine kleine Rundreise durch Australien an, während der sie wohl auch einmal bei mir vorbeischauen werden.
Meine Tante und mein Onkel hatten zwischenzeitlich auch Pläne, mich zu besuchen, leider passt das aber zeitlich nicht mehr. Und der geplante Silvesterbesuch steht im Moment auch ein wenig auf der Kippe, der arbeitende Teil der Bevölkerung muss schließlich Rücksicht auf Urlaubsregelungen nehmen.

Amateurfunk irgendwo in der Pampa

Freitag, den 27. April 2007

Da dachte ich, Numurkah wäre ein Dörfchen irgendwo janz weit draußen. Und musste jetzt feststellen, dass es für die Funkamateure noch nicht weit genug draußen ist. Hier gibt es ganze vier Relais und Wetterstationen wie VK2RO im Umkreis von wenigen Kilometern:

Da ist einmal VK3RGV – laut Relaisliste (pdf) auf dem Mount Wombat -, das vor allem Shepparton abdeckt, aber mit einer Leistung von 80 Watt auf 2 Meter und einer Höhe von 800 Metern über dem Meeresspiegel auch von deutlich weiter weg zu arbeiten sein sollte. Dann ist da VK3RCA, das Echuca abdecken soll mit einer Leistung von 50 Watt auf 2 Meter – bislang ist das aber nur geplant. Das nächste Relais auf einem Berg: VK3RNU auf dem Mount Stanley deckt Wangaratta ab mit einer Leistung von 60 Watt auf 70 Zentimetern und einer Höhe von stolzen 1051 Metern über dem Meeresspiegel. Und dann gibt es noch VK2RWB für Yarrawonga, mit Solarstrom von der WICEN betrieben bringt es in 250 Metern Höhe immerhin stolze 80 Watt in die Luft.
Und zuletzt konnte ich noch in UI-View über den Stream auf first.aprs.net.au:14579 einen Digipeater für APRS ausmachen: VK2RBY-1 ist in Tocumwal stationiert und daher mit etwas Glück von meinem zukünftigen Wohnort aus zu arbeiten. APRS in Victoria läuft übrigens anders als in Europa nicht auf 144,800 MHz, sondern auf 145,175 MHz (früher: 144,900 MHz) ab.

Vorhin habe ich noch eine E-Mail an das WIA, das Wireless Institute of Australia, geschrieben und mich erkundigt, ob sie vielleicht jemanden kennen, der in der Nähe von Numurkah wohnt und Kurzwellenbetrieb machen kann. Echolink ist nämlich das einzige, was ich bislang leider vergeblich gesucht habe in der Gegend.

Ring, ring, AB!

Freitag, den 27. April 2007

Erster Versuch um 20:20 Ortszeit in Australien. ring, ring (wobei es eigentlich mehr ein ratter, ratter war), ring, ring. Anrufbeantworter.
Nun ja, ich habe draufgesprochen und werde es morgen noch einmal probieren, vielleicht klappt es ja dann. Und ansonsten bleibt mir immer noch die Möglichkeit, eine E-Mail zu schreiben, aber das finde ich für den ersten Kontakt ein wenig unpersönlich.

Hört, hört!

Freitag, den 27. April 2007

Was soll ich sagen – es wird immer besser. Nachdem die Post einmal wieder viel zu spät kam – zumindest subjektiv – halte ich nun den begehrten Brief mit näheren Informationen zu meiner Gastfamilie in der Hand.
Jill und Stuart werden mich aufnehmen – auf ihren Hof in der Nähe von Numurkah Google MapsGoogle EarthMultimap.com. Stuart züchtet Milchkühe, Jill arbeitet nebenbei auch als Tierarzthelferin. Das verspricht ein sehr interessanter Aufenthalt zu werden, nachdem ich ja schon bei mehreren Groß- und Kleintierärzten Praktika gemacht habe.
Und noch eine Sache verspricht mir die host family placement confirmation: Ein eigenes Zimmer. Nun gut, ohne Gastgeschwister gibt es wohl auch niemanden, mit dem ich es teilen könnte. Das wird also das erste Jahr meines Lebens als Einzelkind.
Anreisen werde ich über Melbourne, das bedeutet: Flug über Singapur nach Sydney und von dort noch einmal einen Anschlussflug nach Melbourne. Das bedeutet:

Am ersten Flughafen in Australien muss das Gepäck, auch wenn es für einen Inlandsflug bereits durchgechecked ist, vom Band geholt, durch den Zoll gebracht (keine frischen Lebensmittel etc.) und wieder neu aufgegeben werden.

Jemanden in der Familie zu haben, der alle paar Monate nach Australien fliegt, ist schon praktisch.
Mit einer maximalen Durchschnittstemperatur von gut 22 °C und einer minimalen von 9 °C werden es wohl 10 recht warme Monate irgendwo in Australien, 14 Kilometer entfernt vom nächsten Dorf, das aber auch nur knapp 3.400 Einwohner hat. Ob man ein 228 Kilometer entferntes Dörfchen allerdings noch als „Nähe Melbourne“ zählen kann, ist eine andere Frage.

Ich werde auf das Numurkah Secondary College gehen, eine Schule mit ungefähr 400 Schülern vom 7. bis zum 12. Schuljahr. Jeden Tag 6 Stunden, jede 49 Minuten lang. Einen Tag in der Woche gibt es eine 30-minütige „Home Group session“, die die restlichen Stunden entsprechend verkürzt. Sollte ich in den 11. Jahrgang gesteckt werden, hätte ich einen Tag in der Woche einen „Study day“, der im Moment Mittwochs ist und mit dem deutschen „Studientag“ („Hausarbeitstag“) vergleichbar ist. Ach ja, bevor ich es vergesse: Ein „school wide computer network“ gibt es auch.
Ob es an der Schule die Möglichkeit gibt, Latein- oder von mir aus auch Spanischunterricht zu belegen, konnte ich leider noch nicht herausfinden – bislang habe ich nur Englisch- und Italienischunterricht auf dem Stundenplan gefunden. Aber hier wird ein Anruf bei STEP IN bestimmt für Klarheit sorgen können.

Als nächstes steht der Anruf bei der Gastfamilie an und heute wäre eigentlich ganz praktisch, so gegen 11 Uhr, dann ist es in Australien 20 Uhr. Mal sehen, ob ich mich dazu durchringe…

Und was mir schon wieder aufgefallen ist: Auch, wenn es eine ganze Zeit lang gedauert hat, eine Gastfamilie für mich zu finden – gestern hat SCCE, die Partnerorganisation, die Platzierung bestätigt (der Qualität des Schreibens nach per Fax), prompt wurde ich angerufen und heute halte ich die Informationen schon in der Hand. Irgendwie faszinierend.


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