Monatsarchiv für Mai 2007

E-Mail die erste

Sonntag, den 13. Mai 2007

Heute früh um halb fünf deutscher Zeit lag sie im Postfach: Die erste E-Mail von Jill und Stuart!
Ich habe jetzt die Kontaktdaten der Austauschschülerin aus Bremen, die bis Ende 2006 bei den beiden war. Eine E-Mail an sie ist auch schon raus – mal sehen, wann etwas zurückkommt. Bin wirklich gespannt, was sie so erzählt. Ihre Kommentare werden wohl so ziemlich das authentischste sein, was ich an Eindrücken von dort unten erhalten kann.

Onlinebanking

Freitag, den 11. Mai 2007

Vor 8 Tagen habe ich Onlinebanking beantragt, fünf Tage später waren die TANn (komische Pluralbildung) dann da und kurz darauf auch die Start-PIN.
Und seit soeben bin ich glücklicher Nutzer des Onlinebanking-Portals meiner Sparkasse. Überweisungen, Einsicht in alle Buchungsvorgänge, Kartensperrungen – alles ist möglich und alles ist kostenlos. Zumindest im Moment noch.
Und Onlinebanking hat für die Zeit in Australien doch was. Damit kann ich sinnvoll Einsicht in meine Kontovorgänge nehmen und Überweisungen in Deutschland tätigen, als wäre ich gar nicht weg.

Mal nebenbei: Wie praktisch, dass ich dafür nirgendwo meine E-Mail-Adresse angeben musste. So kann ich auch weiterhin alle Phishing-Mails ungesehen löschen…

Post aus München und ein Gespräch aus Bonn

Mittwoch, den 9. Mai 2007

Gerade eben klingelte das Telefon. Die Vorwahl war unverkennbar die von Bonn – das konnte nur STEP IN sein!
Aber dann die Überraschung: Die werte Frau Director High School war am Apparat. Warum mir diese Ehre zuteil wurde, war auch recht schnell klar, es ging um „Auf und davon“ und Presse ist nunmal Chefsache, gerade positive Presse mit guten Chancen für Eigenwerbung. Sie habe gerade mit der Produktionsfirma telefoniert, freue sich über meine Initiative und würde mein Vorhaben voll und ganz unterstützen. Ob ich denn schon mit meiner Gastfamilie darüber gesprochen hätte? Ich verneinte wahrheitsgemäß und sie gab mir den Rat, damit noch ein wenig zu warten und sie erst einmal über die Partnerorganisation SCCE an das Ganze herangehen zu lassen. Das kommt mir eigentlich ganz gut entgegen, schließlich haben Jill und Stuart noch immer nicht auf meine E-Mails geantwortet – weder auf die gestrige noch auf die von vor eineinhalb Wochen. Und mit dem nächsten Telefongespräch wollte ich eigentlich noch ein wenig warten, auch wenn ich gespannt bin, was die Austauschschülerin aus Bremen so über die beiden zu erzählen hat.

Und dann war noch eine E-Mail von wwproduction im Mehlfach mit einigen interessanten, teilweise auch überraschenden Details: Ob in der Schule gedreht werden darf, sei von STEP IN abhängig und nicht zuletzt natürlich auch von der Schule selbst. Der von mir vorgeschlagene Kompromiss, erst beim Nachbesuch in der Schule zu drehen, weil ich mir dann auch ohne Kamera bereits ein soziales Umfeld aufgebaut habe, rief erwartungsgemäß nur verhaltene Reaktionen hervor. Man würde am liebsten gleich in der Schule drehen, da ein zweiter Besuch nicht immer stattfände. Erstaunlich… Aber man stehe ja mit STEP IN in engem Kontakt und werde auch dies klären.
Bevor es überhaupt zu einer Zusammenarbeit käme, müsse ich ohnehin gecastet werden. Dafür müsse ein Castingbogen erstellt werden, der auch Fotos beinhalten würde. Käme ich dann in die engere Wahl, wäre ich ungefähr eine Stunde lang mit einer kleinen Kamera zu casten, damit VOX dann entscheidet, ob ich in die Sendung passe oder nicht.
Wie ich zwischenzeitlich recherchiert habe, wird übrigens von der Man-I-Two Castingagentur Berlin gecastet.

Hello and Happy Birthday!

Dienstag, den 8. Mai 2007

Nachdem ich mich vergangene Woche bei STEP IN nach genaueren Kontaktdaten meines local coordinators erkundigt habe, hatte ich nun gestern Morgen eine E-Mail von Charlotte im Kasten:
Sie habe selbst drei Kinder – 14, 15 und 21 Jahre alt – und war auch bereits Gastmutter für ein Mädchen aus Deutschland und eines aus Spanien sowie einen Jungen aus Italien. Als coordinator sei sie seit vier Jahren tätig und habe ein Mädchen aus Schweden und zwei aus Italien betreut.

Neben meiner Antwort an Charlotte habe ich auch noch eine E-Mail an Jill verfasst, schließlich ist es in Australien bereits morgen und Jill hat Geburtstag – also auch an dieser Stelle noch einmal die besten Glückwünsche nach down under!

Ah, sieh an, sieh an!

Samstag, den 5. Mai 2007

Da wundert man sich schon, warum alle die anderen Austauschschüler so viel über ihre Gastfamilien wissen – und dann schiebt STEP IN unangekündigt noch weitere Unterlagen zur Gastfamilie hinterher. Viele nette kleine Details sind darin enthalten, aber um „die mit Spannung erwarteten weiteren Informationen“ handelt es sich mangels Ankündigung nicht.

Das erste ist die genaue Adresse: Erstmals habe ich eine Straßenangabe und der Ort ist auch präzisiert worden. Die Farm gehört zu Invergordon, einem kleinen Örtchen in einem Gebiet mit nur 500 Einwohnern:

„Invergordon is about 30 kilometres NNE of Shepparton which is our nearest city. We are about 3 hours drive north of our state capital, Melbourne. We are 30 kms south of the border between Victoria and New South Wales. This border is the Murray River. Our Latitude is approximately South 36.166 degrees and our Longitude East 145.583 degrees. We are 180 metres above sea level.

Invergordon has a small township of 14 houses and the rest of the community lives on dairy farms or orchards. (There are also some small hobby farms.) There are approx 500 people living in the area overall. In addition to the school, there is a church, a Guide Hall, community rooms, a cricket oval, 2 general stores, 2 fertilizer distributors, a BMX track, netball courts and tennis courts. There are also lots of channels to swim in during the summer.

[…]

During the summer we often have days over 100F. Our winters are cold but we never have snow. We do have lots of frosts though.“

Puh – das sind über 40 °C! Warm, warm!
Bei der Namensgebung fallen sofort die kolonistischen Einflüsse auf: Invergordon ist auch ein Ort in Schottland. Und die Primary School dort wurde nach diesem Ort benannt – weil der erste Lehrer aus eben diesem Ort kam.

Nun zu meinen Gasteltern: Mein Gastvater hat am 21. März Geburtstag und ist 45 Jahre alt, meine Gastmutter ist 37 Jahre alt – aber wird in vier Tagen 38! Die beiden möchten mir ihr Land und ihre Kultur näher bringen, mir zeigen, wie australisches Farmleben ist, mit mir Spaß haben, planen mich zu Familien- und Freundesbesuchen mitzunehmen und möchten mir Phillip Island und den fauna park (Bericht einer deutschen Australienbereisenden) zeigen. Ein Klavier, ein Keyboard und eine Gitarre seien im Haushalt vorhanden und sportbegeistert sind die beiden auch. Auch wenn das in diesem Fall bedeutet, sich örtliche Footballspiele anzusehen.
Die Nachbarschaft beschreiben die beiden als freundlich und hilfsbereit, eine typische Farmergemeinschaft, in der es auch an Aktivitäten nicht mangelt: Tennis, Fußball, Reiten, Cricket und eine Jugendgruppe.
Zwei der Hunde leben im Haus – die Kühe und Kälber, die Pferde, Hühner, Katzen und die Arbeitshunde draußen. Die Hühner, im australischen Slang übrigens chooks genannt, zu füttern wird meine Aufgabe sein. Die Kirche müsse ich nicht besuchen – nun ja, wer weiß, wie weit die entfernt wäre.
Als meine Schule ist das bereits erwähnte Numurkah Secondary College angegeben, 17 km entfernt und mit dem Bus zu erreichen. Die nächste Möglichkeit, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, ist wohl auch in Numurkah.

Und dann gab es noch eine Runde Fotos, eines davon zeigt Jill mit den beiden Haushunden Molly und Missy, beide Jack-Russel-Terrier. Und mit Rusty, einem braunen, größeren Hund mit nicht ganz klarer Rasse. Ein anderes zeigt den Blick über die Weiden hinterm Haus mit all den Kühen. Das Wort paddock sorgte in dem Zusammenhang doch gleich wieder für ein Gefühl von Heimat. Ein weiteres zeigt die familäre Weihnachtsfeier im Hause von Jills Bruder, auch Stuart („Stu“) ist darauf zu sehen – neben Justin und Stacie (niece + nephew). Im Hintergrund ein Weihnachtsbaum, kaum mannshoch und mit Lametta und Schmuck behangen. Aber wer weiß, wahrscheinlich besteht auch der Baum aus Plastik. Wäre ja auch kein Wunder im Hochsommer.


Stoppt die Vorratsdatenspeicherung! Jetzt klicken & handeln!Willst du auch bei der Aktion teilnehmen? Hier findest du alle relevanten Infos und Materialien: