Far North Queensland

Sonntag, den 21. Oktober 2007

Auf vielfachen Wunsch und auch weil ich es selbst schade finde, keine Informationen über die Reise von SCCE nach Queensland aus dem letzten Jahr finden zu können, hier einmal eine Übersicht über das, was die diesjährigen Teilnehmer erwartet:

Tag 1: Ankunft in Cairns
Ankunft am Flughafen in Cairns, Transfer zur Unterkunft im Cairns Colonial Club Resort Google MapsGoogle EarthMultimap.com, einer erstaunlich gut ausgestatteten Bleibe:

„The Cairns Colonial Club Resort is set within 11 acres (4.5 hectares) of tropical gardens, with 3 lagoon swimming pools […], and combines the tranquility of a tropical resort with the advantages of a mainstream hotel, and is one of the most popular resorts in Tropical North Queensland.“

Tag 2: Weiterreise nach Crocodylus über den Daintree River
Um neun Uhr morgens geht es los ab Hotel mit dem Bus zum Daintree River, wo wir um halb zwölf auf eine Fahrt auf dem Fluss aufbrechen. Auf, nicht in, das könnte nämlich gefährlich werden:

„There have been numerous reports of deaths in the Daintree River from crocodile attacks, so it is important not to step close to the riverbank and absolutely never swim in the river.“

Für ungefähr zwei Uhr ist die Ankunft am „Crocodylus VillageGoogle MapsGoogle EarthMultimap.com geplant, wo wir die kommende Nacht verbringen werden. SCCE warnt uns vor Nasenbeutlern, die wohl unerzogenerweise gerne bei den Touristen um Essen betteln und mit ihrem rattenähnlichen Aussehen bestimmt eine willkommene Abwechslung für die weiblichen Teilnehmer sind. Apropos Essen, heute wird zu Hause gekocht (soweit man ein hüttenähnliches Gebilde im Regenwald Zuhause nennen kann).

Tag 3: zur freien Verfügung
Der dritte Tag steht zur freien Verfügung und lädt ein das Leben im Regenwald zu beobachten und viele schöne Fotos zu machen.
Der Abend hingegen ist verplant und sieht eine begleitete Nachtwanderung vor, die uns Touristen einige heimische Arten des Regenwaldes näherbringen soll.

Tag 4: zur freien Verfügung
Irgendwie hatte da jemand eine kleine Schlappe beim Aktivitätenfinden. Das Programm schlägt vor, am Strand zu entspannen oder die Flora und Faune der Region zu fotografieren. Und dann noch, Reiten, Kanu- und Kajakfahren auszuprobieren.

Tag 5: Rückreise nach Cairns mit Halt in Port Douglas
Nach einem Frühstück in aller Frühe geht es zurück nach Cairns mit einem Zwischenstopp in Port Douglas Google MapsGoogle EarthMultimap.com, ein angeblich weltbekanntes Resort. Gehört habe ich davon noch nie und auch Wikipedia beschreibt Port Douglas als „sehr kleine Stadt mit rund 2.500 Einwohnern“, die hauptsächlich vom Tourismus lebe. Ach ja, für alle, die es interessiert: Der „Crocodile Hunter“ ist letztes Jahr genau dort gestorben.
Und in Cairns scheint es dann ein wenig Ausgang zu geben, das Programm schlägt vor, doch eine Kunstgalerie oder -ausstellung zu besuchen oder die Marlin Marina, oder „Trinity Wharf„, wo die Kreuzfahrtschiffe anlegen. Und dann gibt es noch Attraktionen mit Namen wie „Freshwater Connection„, die scheinbar solche Geheimtipps sind, dass sie keine Homepages besitzen und ich Schwierigkeiten habe, überhaupt aussagekräftige Links bei Google zu finden, oder ein wetland, das gar keinen Namen trägt, aber zum Vogelbeobachten sehr gut geeignet sein soll. Oder die botanischen Gärten, die 200 verschiedene Palmen beheimaten sollen. Auf 38 Hektar sollte das machbar sein.

Tag 6: Kuranda Rail
Heute gehts hoch hinaus: Morgens los und dann, so verspricht es das Programm, gibt es einen Tag voller Reisen, Kultur der Aborigines und unglaublichen Aussichten. Mit dem Zug durch den Regenwald und mit der Seilbahn die Berge rauf und runter (laut Wikipedia dauert eine einfache Strecke ungefähr 1,5 Stunden) und zwischendurch verweilen wir ein wenig in Kuranda Google MapsGoogle EarthMultimap.com, einer wiederum sehr kleinen Touristenstadt auf dem Gipfel eines Berges.
Das Programm erwähnt noch den „Tjapukai Cultural Park„, lässt aber offen, ob das mehr als freiwillige Aktivität oder als Inklusivangebot zu begreifen ist.
Abends geht es wieder ins „Resort“, offen bleibt aber auch hier etwas, nämlich, ob es das selbe ist wie zu Beginn der Reise.

Tag 7: Great Barrier Reef
Die Pläne für heute sehen einen ganztägigen Ausflug über das Great Barrier Reef vor, inklusive Ankern an einem Ponton, was mir ein bisschen komisch vorkommt, da man normalerweise entweder ankert oder an einem Ponton festmacht – aber beides?
So oder so wird ein Meeresbiologe dabeisein, der für Fragen und Erklärungen zur Verfügung steht. Schnorchel und Taucherbrillen sind auch im Angebot, um die Unterwasserwelt zu erkunden. Wenngleich auch nicht so richtig, sondern nur so ein bisschen.

Tag 8: Abfahrt aus Cairns
Der achte Tag ist eigentlich kein richtiger Tag mehr, sondern besteht nur aus einem Frühstück und dem Transfer zum Flughafen, von wo aus es dann wieder nach Hause geht.

Wer sich alle Links angesehen hat und immer noch nicht genug hat, der sei auf die Seite der Tourismuszentrale für North Queensland hingewiesen. Und auf meinen Newsletter, der ab Ende November acht Berichte aus Queensland beschert und zum Stöbern in unzähligen Fotos einlädt.

Chillout

Mittwoch, den 25. Juli 2007

Da wir noch immer keine Antwort von der Schule haben, ist heute ein weiterer Chillout-Day. Ich beginne ihn mit sieben, acht Stunden Schlaf, stehe aber erst um viertel vor zehn auf.
Das Haus ist wie leergefegt, Grant ist arbeiten, Rush und Jol in der Schule, Charlotte räumt das Schlafzimmer auf.
Am Vormittag telefoniert sie mit Southern Cross und fragt nach, ob es schon etwas Neues zur Schule gibt. Sie sagt, dass sie ja normalerweise nicht drängeln würde, aber es sei sicher einfacher, mich zu vermitteln, wenn ich bereits in einer Schule wäre.
Charlotte fährt los zu einem Termin und ich mache mich, mit einem Stadtplan bewaffnet, auf den Weg zum nächsten post office. Es ist in einem etwas größeren Kiosk untergebracht, etwa zehn bis fünfzehn Minuten zu Fuß entfernt. Ich besorge mir eine money order, quasi einen Scheck – nur, dass das Geld nicht von meinem Konto kommt, sondern von mir direkt bezahlt wird. Dafür möchte der freundliche Herr auf der anderen Seite des Tresens gerne drei Dollar fünfzig Gebühren haben, der bereits frankierte Briefumschlag kostet mich sechzig Cent.
Auf dem Weg zurück höre ich wie auch schon auf dem Hinweg endlich mal wieder deutsche Musik. Silbermond mit ihren letzten zwei Alben. Und sehe wieder die children crossing-Schilder an der Schule. Die Australier scheinen das konsequent an jeder Schule durchzuziehen.

Bushaltestelle

Ebenso konsequent scheinen die australischen Behörden eine Angst vor Golfspielern auf jeglichen Rasenflächen zu hegen.

Spielplatz mit Golf-Verbot

Rasenfläche mit Golf-Verbot

Spielplatz

Antennen finden sich hier auf jedem Hausdach – die meisten sind einfache Empfangsantennen für Radio und Fernsehen.

Antennen

Der Goulburn River gab dem Goulburn Valley seinen Namen:

Goulburn River

Und zweistöckige Häuser gibt es in Australien auch – wenngleich auch nur ganz selten.

Dafür sind ungewöhnliche Bäume hier gar nicht so ungewöhnlich.

Blumen am Wegesrand

so kommt der Strom in australische Haushalte

Eine sehr praktische Stelle, um Hausnummern gut sichtbar anzubringen, stellen die Bordsteine dar:

Hausnummern am Straßenrand

alter Baum in Shepparton

Die lokale Radiostation:

="Radiostation

Der „Kiosk an der Ecke“:

Kiosk 'an der Ecke'

Zurück zu Hause lese ich ein wenig, bis Charlotte kommt. Doch sie muss gleich wieder weg. Ich gucke „The Terminal„, einen der Filme aus der privaten DVD-Sammlung. Den wollte ich schon immer mal sehen und außerdem fällt es leichter, einen Film auf Englisch zu verstehen, wenn man bereits eine grobe Ahnung von der Handlung hat.
Außerdem genehmige ich mir noch eine 4-Minuten-Dusche, jetzt, da niemand da ist.

Als Charlotte am späten Nachmittag wieder nach Hause kommt, teilt sie mir mit, dass die Schule hier, das Wanganui Secondary Collage, keinen Platz mehr hat, weitere Austauschschüler aufzunehmen. Man habe daher die Taktik geändert und werde erst eine Familie, dann die passende Schule suchen.

Aber Charlotte muss wieder los (heute sei ein „In-Out-Day“) und ich sehe „just married„, einen insgesamt eher schwachen Film, der eher amüsiert als überzeugt.
Zwischendurch sitze ich immer mal wieder am Computer und blättere in meinen Amateurfunk-Unterlagen.

Abends kommt Grant nach Hause und ich begleite ihn, nachdem ich mich für einen Moment dagegen sträubte, bei seinem Abendspaziergang mit dem Hund.

Als wir wieder kommen, setzt sich Charlotte an den Computer. Sie chattet mit Judith. Judith war vor drei Jahren hier als Austauschschülerin für zehn Monate in der Familie. Als Charlotte etwas isst, habe ich die Möglichkeit, auch ein paar Worte mit ihr zu wechseln. Ich befrage sie zu den Reisen, die SCCE jedes Jahr anbietet. Judith hat beide mitgemacht, würde mir aber eher diejenige nach Central Australia empfehlen. Und ich frage sie, wie sie sich nach ihrer Rückkehr nach Deutschland zurechtgefunden hat. Ein paar Eingewöhnungsschwierigkeiten habe es wohl gegeben, meint sie, vor allem im Freundeskreis.

Heute ist Mittwoch und daher ist heute um acht Uhr die Lokalrunde der Amateurfunker auf deren 2-Meter-Repeater. Ich höre nur einige Minuten zu, dann nutze ich die Chance und begebe mich noch einmal an den Comuter. Alle anderen sind nämlich gerade aushäusig oder in ihren Zimmern.

Um halb neun beginnt eine neue Folge von Dr. House. Ich schaue nebenbei zu, drei Sachen auf einmal und das auch noch in zwei verschiedenen Sprachen sind nämlich nicht so ganz einfach zu händeln.
Als House zu Ende ist, gehe ich ins Bett. Viertel vor zehn.


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