mein verschlafener Lebenstil

Montag, den 14. Januar 2008

Meinen letzten Gastfamilienwechsel habe ich einmal zum Anlass genommen, meinen Tagesablauf umzustellen. Ein bisschen weniger Zeit am Computer und ein wenig mehr Teetrinken. Dafür in den Tag hereinschlafen und früh ins Bett gehen. Also genau das tun, was ich bislang immer verabscheut habe, weil es unproduktiv ist.

Und nach zwei Monaten muss ich sagen: Es gefällt mir …
überhaupt nicht.

Meinem Gastvater gegenüber habe ich es als den Wunsch nach einem Sinn, nach einem Ziel beschrieben: Ich habe nichts dagegen, nichts zu tun. Ich habe nichts dagegen, mich zu langweilen. Nur möchte ich das dann auch wollen. Sonst wird die viele freie Zeit schnell frustrierend.
Ich habe auch nichts dagegen, den halben Tag zu verschlafen. Aber eigentlich nur dann nicht, wenn ich nicht auch noch die ganze Nacht verschlafe. Und das mache ich im Moment.

Ein wenig Abhilfe ist in Aussicht. Ich habe mir vorgenommen, einige Sachen zu lernen. Gitarre zu spielen und auch, herauszufinden wie man Fische fängt, ausnimmt, kocht und isst. Soweit für den Anfang. Ich melde mich wieder in zwei Monaten.

Reisebericht Queensland (Tag 5)

Dienstag, den 20. November 2007

Der Dienstag beschert uns zwar keinen Dienst, aber ein frühes Frühstück und eine sich daran anschließende Busfahrt zurück nach Cairns.

Blick von der Fähre

Auf dem Weg halten wir in Port Douglas Google MapsGoogle EarthMultimap.com, dem berühmten Touristenörtchen, in dem der Crocodile Hunter das Zeitliche segnete. Bis zum Wasser schlagen wir uns allerdings nicht durch, zu wenig Zeit haben wir dafür. Bevor wir aussteigen, hat man uns nämlich allen noch eingetrichtert, unbedingt hier und jetzt eine Unterwasserkamera für den morgigen Tag am Riff zu kaufen. Wir würden es bereuen, täten wir es nicht.

Palmen in Port Douglas

Als ich bei Coles dann bezahlen möchte, wird meine Kreditkarte nicht angenommen. Wunderbar, denke ich mir, irgendwoher kenne ich diese unangenehme Situation an der Kasse doch. Die Kassiererin setzt noch einen drauf und möchte mir weismachen, dass sie keine VISA annehmen würde. Sei ja schließlich mit von so einer komischen ausländischen Bank.
Dann setzen wir uns in die Sonne und harren der Dinge, Basti kauft noch drei Kartenspiele. Wenig später fahren wir wieder ab, diesmal mit dem direkten Ziel Cairns.

Zurück im „Cairns Colonial Club Resort“ beginnt gegen 13 Uhr die Zimmerdiskussion aufs Neue. Bestehende, nicht mehr bestehende und neue Freundschaften wollen in der Zimmeraufteilung gewürdigt werden. Unglücklicherweise sind sich die Betreuer nicht einige, ob man denn nun überhaupt nicht oder doch tauschen darf. Und wenn man sich einig ist, dass getauscht werden darf, streitet man sich eben darum, ob das nur stillschweigend oder auch offiziell geschehen darf.

Abrechnungskarten im Hotel

Die nächsten fünf Stunden Freizeit können wir nach Belieben nutzen und so rufen wir ein Taxi, um nach Cairns zu fahren. Und sind recht froh, nicht von der Polizei angehalten zu werden. Zwölf Personen in einem Zehnpersonentaxi sind wohl auch in Australien nicht regelkonform.
Unser Weg führt uns ans Meer. Ans Meer, aber nicht ins Meer, wohlgemerkt. Wir baden in einem öffentlichen Schwimmbecken mit Ausblick aufs Meer. Zumindest dann, wenn man groß genug ist. Danach machen wir noch den McDonalds an der Ecke unsicher und stressen neu eingestelltes und schätzungsweise bereits zwei Generationen von Nachfahren habende Personal im Training mit unseren Bestellungen.Zurück im Hotel gibt es Abendessen und wir machen noch einmal die Pools unsicher.

Reisebericht Queensland (Tag 3)

Sonntag, den 18. November 2007

Frei haben wir heute, sagt der Reiseplan. Spaghetti haben wir heute, sagt das Frühstücksbuffet. Und dazu natürlich die obligatorische Tomatensauce und dann noch Spiegelei, Würstchen, Toast, die ganze Palette eben, inklusive Erinnerungen an kulinarische Genüsse zu früher Stunde im Vereinigten Königreich. Wohl diese Erinnerungen zusammen mit meiner generellen Abneigung gegen Essen zu früher Stunde lassen mich selbiges dann auch verschmähen.

Nachdem sich Franziska und Marvin zum Dschunglesurfing angemldet haben, bewegen wir uns am Vormittag etwas durch die nähere Umgebung – und zwar auf den zweieinhalb Kilometer langen Rundgang durch den Regenwald. Ungefähr so ausgetreten wie der gestrige Weg und obendrein noch durch farbiges Band gekennzeichnet.
Soweit zumindest der Plan. Kurz bevor die Hälfte der Strecke erreicht – und wir uns damit fast so weit wie vorgesehen vom „Crocodylus Village“ entfernt haben – endet die Schnur plötzlich im Nichts. Als unerschrockene Forscher mit Regenwalderfahrungen vom Vorabend gehen wir jedoch weiter und – siehe da -, die Schnur fängt wieder an. Vielleicht hat da einfach jemand eine Idee für ein individuelles Souvenier gehabt?

Einige nicht sehr vertrauensvolle Brücken später haben wir wieder den festen Boden des „Crocodylus Village“ unter den Füßen und das Zeltdach über unseren Köpfen. Und spielen Karten. Und Dart. Und Karten. Und ich gehe ins Internet und rufe meine E-Mails ab. Franziska versucht sich wieder vom Dschunglesurfing abzumelden. Erfolgreich, wie man mir mitteilt.
Dann gibt es Essen. Für mich heute ein scharfes Reisgericht. Und zum Nachtisch Kuchen, allerdings keinen neuen, wir spielen heute Resteessen.
Und dann spielen wir wieder Karten. Und Essen. Und spielen Karten.

Nicht, dass Kartenspielen langweilig wäre. Ich wollte schon immer mal jemanden als Teil eines Spieles als Arschloch bezeichnen dürfen, während ich gleichzeitig Chef bin. Die Gesellschaft ist gut, keine Frage. Und auf der Tanzfläche steppt derweil der Bär.


Stoppt die Vorratsdatenspeicherung! Jetzt klicken & handeln!Willst du auch bei der Aktion teilnehmen? Hier findest du alle relevanten Infos und Materialien: