(Um)Zug (um) um Zug
Der erste volle Tag im neuen Heim. Und ein Samstag. Ich wache früh auf, ganz in gewohnter Marnier. Doch ich versuche wieder einzuschlafen, wieder und wieder – bis auch die anderen aufgestanden sind. Um neun Uhr stehe ich auf. Freiwillig!
Zum Frühstück gibt es für mich heute Cornflakes. Rush guckt Fernsehen, dann fahren wir einkaufen. Sie und Jol brauchen für eine Schulaufführung noch einiges zum Anziehen. Wir fahren an meiner vermutlich zukünftigen Schule vorbei in das mir bekannte Einkaufszentrum und zu BigW. Und wir besorgen mir eine SIM-Karte, ein Handy kann Charlotte mir leihen. Während Charlotte und die Mädchen beim Bäcker anstehen, gucke ich in der Drogerie vorbei, um mir einen groben Überblick über Sortiment und Preise zu verschaffen. Dann schaut Charlotte noch in einem der Eintritt-nur-ab-18-Jahren-Geschäfte vorbei (nein, nicht was ihr denkt, sie kauft Wein) und wir begeben uns in die Einkaufszone Sheppartons.
Dort kauft sich Charlotte etwas heißes zu trinken und ich mir einen choc ice donut, der – bis auf die festen Schokoladenguss – wie ein Berliner schmeckt. In einem Second-Hand-Laden mit allerlei Krimskrams erstehen wir ein Kopfkissen (pillow) für mich. Rush möchte nämlich keines ihrer fünf abgeben. Mittags geht es kulinarisch weiter mit einem Hotdog (diesmal mit richtigen Würstchen!) und einem Vanilleshake, das komisch schmeckt.
Wir schauen bei Charlottes Tochter Kim und ihrer quasi-Tochter Kate vorbei, die vorhaben, heute umzuziehen. Allerdings wird dieses Vorhaben noch warten müssen, bis sie wirklich wach sind. Wir fahren also erst einmal wieder nach Hause, um später noch einmal vorbeizusehen.
Als wir nach Hause gekommen, möchte ich die SIM-Karte aktivieren. Charlotte meint allerdings, dass in der Anleitung steht, dass dafür das Telefon vollständig geladen sein soll – und ich solle doch so lange warten.
Ich setze mich aufs Sofa und lese ein wenig, bis wir wieder losfahren in unserer Mission als Umzugshelfer. Mittlerweile ist dort etwas mehr Leben eingekehrt und neben Kim und Kate sind auch noch einige Jungs (einer ist stark genug, mal eben den mit dem Kühlschrank und anderem Krams beladenen Trailer hochzuheben und umzusetzen) zum Helfen angerückt. Und ein kleines Kind, schätzungsweise drei oder vier Jahre alt. Wir schleppen all die Sachen erst aus dem Haus in die Autos (Kleinbus und Auto mit Anhänger) und dann, eine kurze Autofahrt später, in das neue Haus. Ein recht großes Haus, vier Zimmer und Wohnzimmer (von Kim gleich als lounge betitelt) – und eine recht großzügige Küche. Den Kühlschrank angeschlossen und einen Blick in den Garten – mit Gartenhaus, Wäschespinne, Obstbäumen, Basketballkorb und Basketball mit zu wenig Luft – geworfen und dann fahren wir wieder nach Hause.
Abends gibt es Hühnchen. Und Gemüse. Einige SMS und dann ein wenig Schlaf. Vielleicht kann ich mich ja morgen früh an einen schönen Traum erinnern?