erwartungsvolles Warten
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Der Tag beginnt mal wieder etwas früher. Mein Wecker steht auf acht Uhr, aber ich wache vorher auf. Nachdem um halb neun Anger seinen Kopf durch die Tür gesteckt und einige Minuten unschlüssig vor meinem Bett verweilt hat (wohl in der Annahme, ich sei Kim), stehe ich auf, als dann alle das Haus verlassen haben.
Mein Frühstück muss erst einmal warten, ich wechsele die Telstra-SIM-Karte gegen die von iSim aus. Leider hat das Handy einen Simlock und da ich nicht im Besitz des subsidy passwords bin, bleibt mir nichts übrig, als auf den Postboten zu warten, der heute hoffentlich mein neues Handy bringt.
Da man mich auf dem Handy nicht erreichen kann, rufe ich gegen kurz nach neun bei meiner neuen Gastfamilie an, um mich nach dem Termin für meine Einschulung zu erkundigen. Ich erwische die beiden im Laden (wo auch sonst um diese Uhrzeit), Berenice sagt mir, dass sie alle Unterlagen in die Schule gebracht habe und man ihr einen Termin für morgen in Aussicht gestellt habe. Man würde sie morgen wieder anrufen, wann genau und sie würde mir das dann mitteilen. Ich berichte Jerren, dass das Handy einen Simlock hat und dass ich mein neues heute erwarte. Schließlich ist es schon seit Montagmorgen in der Post und da könnte es heute so langsam mal ankommen.
Da ich aber nun heute nicht mehr außer Haus muss – und damit auch mein Plan ins Wasser fällt, die Post- und Bankfiliale in der Innenstadt Sheppartons zu besuchen -, beeile ich mich, meinen Brief an SCCE auf seinen Weg zu bringen: 15 Minuten für den Hinweg zur Post, 10 Minuten im Laden, 13 Minuten für den Rückweg. 38 Minuten mit der Hoffnung, den Postboten nicht zu verpassen. Denn der Briefkasten ist zu klein für ein Päckchen.
Als ich zurückkomme, scheine ich Glück gehabt zu haben, der Briefkasten ist noch immer leer. Ich setze mich wieder an den Computer, um jede halbe Stunde aufzuspringen, um in den Briefkasten zu gucken. Denn ich warte auch noch auf meine Amateurfunkgenehmigung für Australien.
Es wird elf, zwölf, es wird eins, zwei Uhr – und noch immer ist der Kasten leer und es hat niemand geklingelt. Ich mag diese Tage nicht, an denen man das Gefühl hat, die Post würde einen vergessen.
Irgendwann gebe ich den Gedanken daran auf, dass heute noch die Post kommt. Aber vielleicht ja der Paketbote? Als um halb vier Jol durch die Tür kommt, gebe ich auch diesen Gedanken auf. Als der Paketbote das letzte Mal da war, war es ungefähr zwei Uhr.
Charlotte kommt früher als sonst von der Arbeit nach Hause, begibt sich aber sogleich in ihr Bett. Sie hat sich eine Erkältung eingefangen, die sich schon die letzten Tage bemerkbar gemacht hat.
Später kommt auch Rush nach Hause, doch schon vor dem Abendessen sind die Mädchen schon wieder verschwunden, denn wenn mich mein Gedächtnis nicht verlassen hat, ist heute der erste Aufführungstag ihrer Schulaufführung.
Also essen nur Grant und ich gemeinsam zu Abend, erst gibt es ein wenig von der Suppe, die wir schon vor einigen Tagen hatten. Und wie ich mit seiner Hilfe feststellen muss, sind nicht nur Karotten darin, sondern auch Kürbis – was den eigenwilligen Geschmack erklärt.
Abends zeichnen wir die üblichen Serien für Rush auf Kassette auf und ich schaue den Anfang von Las Vegas. Doch heute ist die Folge zum Serienstart etwas länger und dauert bis zwanzig nach zehn. Ich hingegen verabschiede mich gegen neun Uhr, um mich in mein Bett zu begeben.