und sie sind doch alle gleich

Mittwoch, den 13. August 2008

Dass EF es mit der Bitte, mir keine weiteren Werbeunterlagen zuzuschicken, nicht so ganz genau nimmt, hatten wir ja bereits erfahren und das Problem auch gelöst.

Nun ist es so, dass ich im Juli den Returnee-Fragebogen an STEP IN geschickt habe. Dabei handelt es sich um ein doppelseitig bedrucktes A3-Blatt, auf dem in 20 Fragen meine Erfahrungen im Austausch abgefragt werden. Eigentlich sind es sogar 21 Fragen, die Nummer 18 ist nämlich doppelt vorhanden. Den Fragebogen hatte ich einige Wochen zuvor (nach mehrmaliger Nachfrage) erhalten und brauchte dann erst einmal etwas Zeit zum Ausfüllen. Herausgekommen sind dann vier Seiten, die ich der Lesbarkeit zuliebe nicht ins Formular gepresst habe, sondern als Brief abgefasst habe.

Und in just diesem Returnee-Fragebogen gab es eine Frage, die da lautete: „Würdest Du an deiner Schule die High School-Broschüren von STEP IN auslegen?“. Nun ist es so, dass ich STEP IN sehr gerne unterstützen würde, aber im Moment aufgrund meiner Erfahrungen mit Southern Cross Cultural Exchange dies leider nicht tun kann – letztere Organisation kann ich nämlich nicht guten Herzens irgendjemandem weiterempfehlen. Meine Antwort lautete dementsprechend „nein“.

Gestern hatte ich dann Post – von Jutta Brenner, „Director High School Programmes“. Man würde Info-Tage durchführen, auch im September diesen Jahres, und zum „ersten Mal [seine] Mini-Messe“ präsentieren, auf der man auch noch ein (Teil-)Stipendium gewinnen könnte. Und jetzt würde man mich bitten, „die beiligenden Poster an [meiner] Schule an geeigneter Stelle aufzuhängen und die Flyer, […], an interessierte Freunde und Bekannte weiterzugeben bzw. an [meiner] Schule auszulegen“.

Es war übrigens nur das Anschreiben von STEP IN, Absender des Drumherums war Printland, eine Firma aus dem Rhein-Sieg-Kreis, die wohl die eigentlichen Werbematerialien gedruckt hat.

Das war jetzt genau die Art Brief, die ich eigentlich nicht erhalten wollte. Und die Nachfrage, ob ich als Returnee mithelfen wolle, war auch obsolet, das wusste STEP IN bereits seit Mai. Ob ich das Bonusprogramm denn schon kennen würde? Natürlich, aber vielleicht ist meine Anmeldung ja noch nicht im System? Na ja, die ist ja auch erst von 2006.

Vielleicht ist aber auch der Returnee-Fragebogen nicht angekommen. Das wäre nicht das erste Mal, dass eine Mail, in der ich mich kritisch äußere, nicht ankommt. Genau genommen wäre es das zweite Mal. Beim ersten Mal war es meine bescheidene Meinung über die Vorkommnisse bei SCCE, gerichtet an den Geschäftsführer Frank Arens, die „wohl irgendwo“ verlorenging.

„Vielen Dank für Deine Unterstützung!“, endet der Brief vollmundig. Ich habe dann mal 3,90 Euro investiert und die Werbung wieder zurückgeschickt. In der Hoffnung, dass dies ein Einzelfall bleibt.

Finally!

Freitag, den 18. April 2008

Vor auf den Tag ganz genau zwei Monaten habe ich mit Andrew Simons, dem Geschäftsführer von Southern Cross Cultural Exchange, telefoniert und nachgefragt, wie es denn aussähe mit einer Rückerstattung meiner Flugkosten, nachdem man zwei Wochen zuvor die lange geplante und gebuchte Reise nach Central Australia abgesagt hatte. Kein Problem, meinte er, ich solle den Flug einfach umbuchen und eine der neu aufgelegten Reisen buchen. Doch ein Problem, meinte ich, die seien mir nämlich zu teuer und zu kurz. Ist in Ordnung, meinte Andrew, dann würde er das auch erstatten. Zehn Minuten später hatte Andrew dann eine Mail von mir, die genau auflistete, wie sich die Kosten zusammensetzten und die zur Sicherheit auch noch das (elektronische) Ticket enthielt. Und damit begann die Odyssee.

Am Mittwoch habe ich dann zum gefühlt hundertsten Mal wieder im Büro von SCCE angerufen und mich – nach den üblichen Problemen und Verzögerungen – zu Andrew durchstellen lassen. Es war zwanzig nach vier, da hätte seine Bank schon zu, aber er würde sich gleich morgen darum kümmern, sagte er mir zu. Und es dann auch per Express Post gleich losschicken – und das sei diesmal „ein Versprechen“.

Gut für ihn, dass er diesmal sein Versprechen gehalten hat. Hat ja auch nur zwei Monate gedauert. Und ging ja auch nur um 240 Dollar.

Portokasse.

So geht’s auch!

Samstag, den 12. April 2008

Also da kann ich mich nun wirklich nicht beschweren:

Am Montag war ich beim Zahnarzt und habe gleich am Abend noch die Unterlagen für die Versicherung ausgefüllt, damit ich die vorgestreckten gut 300 Dollar auch möglichst bald wieder in meinen Händen halte. An dieser Stelle sei gesagt: Die „ACE International„-Versicherung deckt, entgegen der Angaben von STEP IN, auch zahnärztliche Behandlungen ab, laut eigener Auskunft sogar unbegrenzt (von einer Selbstbeteiligung in Höhe von 50 Dollar einmal abgesehen).

Am Dienstag habe ich den Brief dann nach der Schule bei der Post abgegeben, er dürfte also vor Mittwoch noch gar nicht die Gegend verlassen haben. Am Donnerstag wird er dann wohl irgendwann im Postfach der Firma gelandet sein, die für SCCE die Versicherungsfälle betreut.

Am Freitag bekomme ich um drei Minuten vor vier dann eine E-Mail in Kopie, die Sachbearbeiterin hat den Fall geprüft und reicht in zur Zahlung an ACE International weiter. 36 Minuten später folgt die Antwortmail: Die Zahlungsanweisung ist in Arbeit und wird binnen fünf Tagen an SCCEs Versicherungsbetreuer übersandt, der dann die Zahlung an mich vornimmt. Noch einmal 13 Minuten später bedankt sich die Sachbearbeiterin dann, wieder per E-Mail mit Kopie an mich.

Respekt für eine so unkomplizierte Abwicklung, auch die Gespräche, die ich mit der Hotline hatte, waren stets zufriedenstellend und man hat mich über drei Tage während der ersten Prüfung, wie genau ich denn nun versichert sei, täglich angerufen und nicht nur Details nachgefragt, sondern mich auch vorbildlich auf dem aktuellen Stand gehalten.

Andrew Simons, der Geschäftsführer von SCCE, schuldet mir hingegen bereits seit nunmehr einiger Zeit – am kommenden Freitag sind es stolze zwei Monate – knapp 240 Dollar. Sichtbar getan hat sich, trotz mehrfacher Erinnerungen, bislang nichts, obwohl er grundsätzlich wohl durchaus willens ist, die Zahlung vorzunehmen.

Es gibt also durchaus ganz erhebliche Unterschiede im Arbeitseifer der Australier. Man mag es kaum glauben.

der letzte Tag

Freitag, den 3. August 2007

Freitag. Der letzte volle Tag in meinem Übergangszuhause. Ich wache auf, irgendwann – gefühlt so zwischen drei und vier Uhr, weil irgendjemand auf die total abwegige Idee gekommen ist, jetzt etwas in der Küche zu machen. Fünf Minuten später ist aber wieder Ruhe und ich kann weiterschlafen.
Gegen viertel vor acht geht es wieder los. Diesmal bleibe ich wach, obwohl ich die Bettdecke über beide Ohren ziehe. Und um viertel nach acht guckt Charlotte durch die Tür, bittet mich, die Wäsche herauszuhängen, sobald diese fertig ist und dann die Waschmaschine noch einmal anzustellen. Und teilt mir mit, mein Termin mit der Schule sei doch erst Montag.
Erleichert, dass ich heute mein Handy in Empfang nehmen kann, stehe ich auf, während die anderen das Haus verlassen. Die Waschmaschine verrät mir, dass sie noch einige Minütchen für den aktuellen Waschgang braucht und ich versorge erst meinen Laptop und dann mich mit dem Nötigsten.

Unnötig zu sagen, dass ich den Vormittag über diverse Male zum Briefkasten laufe. Ebenso unnötig zu sagen, dass erst nichts darin ist und als dann etwas darin ist, nichts für mich dabei ist.

Als Rush und Jol aus der Schule kommen, überreicht mir Rush ein Päckchen: Mein Handy! Ich packe es aus und stelle fest: Joah. Ungefähr so, wie ich es erwartet habe. Bin mir nicht so ganz sicher, ob es wirklich ein neues oder nur ein erneuertes Handy ist. Und das Display sitzt ein wenig hoch im Gehäuse. Aber immerhin – ein Handy! Und ohne Simlock, meine SIM-Karte funktioniert.
Ich teste die Bluetooth- und Infrarotfunktionen und überspiele die SMS der alten SIM-Karte auf meinen PDA zwecks Archivierung.

Grant kommt von der Arbeit und führt Anger aus, während ich mir eine Dusche genehmige. Danach muss ich erst einmal das Licht im Wohnzimmer einschalten, das ist nun eindeutig notwendig geworden. Als Grant zurückkommt, sagt er, er habe Charlotte unterwegs gesehen, sie würde gerade Hühnchen und Pommes Frites zum Abendessen kaufen.
Und er hat recht, als Charlotte nach Hause kommt, hat sie genau das – und noch Fisch – mit. Wir essen, wieder nur zu dritt und jeder von uns vertreibt sich dann noch ein wenig seine Zeit, bevor wir um halb acht das Haus verlassen.

Wir fahren nach Mooroopna ins „WestSide„, ein kleines Theater. Dort führt die Wanganui Park School (beziehungsweise laut Programmheft das Wanganui Park Secondary College) das Musical „Disco Inferno“ auf. Kim und Kate sehen auch zu.
Nicht alle Witze bekomme ich mit, aber doch die meisten. Das Stück selbst und auch die Inszenierung gefallen mir. Rush und Jol spielen auch mit; Rush gehört zu einer Gruppe Tänzerinnen, Jol spielt eine Radioansagerin und ist dann Teil einer Menschenmenge.
Das Musical dauert zwei Stunden und als es dann um elf Uhr zu Ende ist, müssen wir noch warten, bis Rush und Jol ihre Kostüme abgelegt haben. Dann fahren wir nach Hause und ich gehe wenige Minuten vor Mitternacht ins Bett.


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