Archiv der Kategorie 'in contact'

Antworten … und gleich so viele!

Montag, den 14. Mai 2007

So, die Antwort aus Bremen auf meine E-Mail mit den vielen Fragen ist eingetroffen:

Die Schule in Numurkah fängt um 9 Uhr an und geht bis vier Uhr, dafür sei der Unterricht dort „wirklich total leicht“. Sprachen könne man dort aber leider nicht machen, es gebe nur einen Italienischkurs, der sei aber für die Unterstufe.
Mittags gegessen wird in der Schule und auch wenn es nicht so gesund sei, es schmecke „ganz lecker“. Und Jill würde „total super“ kochen.
Die Schuluniform sei „echt cool“: Dunkelblaue Shorts und ein hellblaues Hemd oder Poloshirt für die Jungs, dazu schwarze Schuhe. Nur zum Sportunterricht gibts die freie Auswahl.
Wenn ich, wie zu erwarten ist, in die 11. Klasse komme, habe ich mittwochs schulfrei – so eine Art Heimarbeitstag: Hausaufgaben machen, lernen und so weiter. Also theoretisch. Quasi.
Praktisch sahen die Mittwoche bei meiner Vorgängerin so aus, dass sie mit Jill nach Shepparton zum Einkaufen gefahren ist.

Nach der Schule steht aller Voraussicht nach Kühe und Kälber füttern, Felder abstecken und Hühner füttern an – das ist doch schon mal vielversprechend. Danach dann Hausaufgaben machen (das habe ich mir für die Zeit in Australien mal ernsthaft vorgenommen) und dann zusammen dinner essen und fernsehen. Und in den Pub gehen zum Dinner sei wohl auch öfters mal drin. Klingt wirklich „gechillt“…

Am Wochende gehts normalerweise etwas früher raus, so gegen halb acht oder auch mal früher – je nachdem, wie viel es zu tun gibt. Aber ab und an sei auch mal ausschlafen drin. Das werd ich wohl am ehesten überstehen, ich kann ja jetzt auch höchstens samstags ausschlafen, sonntags muss ich ja auch zu Hause für die Pferde raus.
Ausschlafen – warum eigentlich? Weil es samstagabends auch öfters mal die ein oder andere „Aussie-Party“ geben würde. Aber Stuart sei da nicht ganz so locker, „also mit jedes Wochenende dick Party machen ist da nix“. Wie praktisch, dass ich damit keine Probleme haben werde…

Das Klima sei auch ganz angenehm, im Winter „sogar schon mal etwas kühl“ – warme Sachen mitzunehmen sei also unbedingt angesagt. Wobei „etwas kühl“ so 10 Grad sind. „Ganz schön heiß“ hingegen sind so um die 38 Grad. Das mit dem Wasser sei auch so eine Sache … es regne echt selten (Jill meinte auch in ihrer letzten Mail: „and yes, send plenty of rain“) und deshalb sei Sparsamkeit angesagt, schließlich muss das Wasser zum Duschen, Abwaschen und Kochen reichen.

Insgesamt sei es da unten „echt alles total chillig“ – total warm und hilfsbereit, einfach richtig nett. Ebenso die Familie und Freunde von Stuart und Jill – „alle sehr nett und herzlich“. Wobei das mit dem warm durchaus am Wetter liegen könnte, man weiß ja nie…

schnell, schnell

Sonntag, den 13. Mai 2007

Also ich muss doch sagen … nachdem es so lange gedauert hat, eine Gastfamilie für mich zu finden, überrascht mich im Moment alles, was mit meinem Austausch zu tun hat, mit Geschwindigkeit: STEP IN ist schnell wie gewohnt, die ersten Kontakte nach Australien waren auch schnell wie sonstwas und die vor wenigen Stunden geschriebene E-Mail nach Bremen wurde auch schon beantwortet. Einzig und allein meine Gasteltern sind in puncto Schreiben nicht ganz so schnell, aber vielleicht haben sie auch viel zu tun.
Ich bin jetzt in erster Linie gespannt auf die Antworten auf meine vielen Fragen, die ich nach Bremen geschickt habe…

E-Mail die erste

Sonntag, den 13. Mai 2007

Heute früh um halb fünf deutscher Zeit lag sie im Postfach: Die erste E-Mail von Jill und Stuart!
Ich habe jetzt die Kontaktdaten der Austauschschülerin aus Bremen, die bis Ende 2006 bei den beiden war. Eine E-Mail an sie ist auch schon raus – mal sehen, wann etwas zurückkommt. Bin wirklich gespannt, was sie so erzählt. Ihre Kommentare werden wohl so ziemlich das authentischste sein, was ich an Eindrücken von dort unten erhalten kann.

Hello and Happy Birthday!

Dienstag, den 8. Mai 2007

Nachdem ich mich vergangene Woche bei STEP IN nach genaueren Kontaktdaten meines local coordinators erkundigt habe, hatte ich nun gestern Morgen eine E-Mail von Charlotte im Kasten:
Sie habe selbst drei Kinder – 14, 15 und 21 Jahre alt – und war auch bereits Gastmutter für ein Mädchen aus Deutschland und eines aus Spanien sowie einen Jungen aus Italien. Als coordinator sei sie seit vier Jahren tätig und habe ein Mädchen aus Schweden und zwei aus Italien betreut.

Neben meiner Antwort an Charlotte habe ich auch noch eine E-Mail an Jill verfasst, schließlich ist es in Australien bereits morgen und Jill hat Geburtstag – also auch an dieser Stelle noch einmal die besten Glückwünsche nach down under!

Ah, sieh an, sieh an!

Samstag, den 5. Mai 2007

Da wundert man sich schon, warum alle die anderen Austauschschüler so viel über ihre Gastfamilien wissen – und dann schiebt STEP IN unangekündigt noch weitere Unterlagen zur Gastfamilie hinterher. Viele nette kleine Details sind darin enthalten, aber um „die mit Spannung erwarteten weiteren Informationen“ handelt es sich mangels Ankündigung nicht.

Das erste ist die genaue Adresse: Erstmals habe ich eine Straßenangabe und der Ort ist auch präzisiert worden. Die Farm gehört zu Invergordon, einem kleinen Örtchen in einem Gebiet mit nur 500 Einwohnern:

„Invergordon is about 30 kilometres NNE of Shepparton which is our nearest city. We are about 3 hours drive north of our state capital, Melbourne. We are 30 kms south of the border between Victoria and New South Wales. This border is the Murray River. Our Latitude is approximately South 36.166 degrees and our Longitude East 145.583 degrees. We are 180 metres above sea level.

Invergordon has a small township of 14 houses and the rest of the community lives on dairy farms or orchards. (There are also some small hobby farms.) There are approx 500 people living in the area overall. In addition to the school, there is a church, a Guide Hall, community rooms, a cricket oval, 2 general stores, 2 fertilizer distributors, a BMX track, netball courts and tennis courts. There are also lots of channels to swim in during the summer.

[…]

During the summer we often have days over 100F. Our winters are cold but we never have snow. We do have lots of frosts though.“

Puh – das sind über 40 °C! Warm, warm!
Bei der Namensgebung fallen sofort die kolonistischen Einflüsse auf: Invergordon ist auch ein Ort in Schottland. Und die Primary School dort wurde nach diesem Ort benannt – weil der erste Lehrer aus eben diesem Ort kam.

Nun zu meinen Gasteltern: Mein Gastvater hat am 21. März Geburtstag und ist 45 Jahre alt, meine Gastmutter ist 37 Jahre alt – aber wird in vier Tagen 38! Die beiden möchten mir ihr Land und ihre Kultur näher bringen, mir zeigen, wie australisches Farmleben ist, mit mir Spaß haben, planen mich zu Familien- und Freundesbesuchen mitzunehmen und möchten mir Phillip Island und den fauna park (Bericht einer deutschen Australienbereisenden) zeigen. Ein Klavier, ein Keyboard und eine Gitarre seien im Haushalt vorhanden und sportbegeistert sind die beiden auch. Auch wenn das in diesem Fall bedeutet, sich örtliche Footballspiele anzusehen.
Die Nachbarschaft beschreiben die beiden als freundlich und hilfsbereit, eine typische Farmergemeinschaft, in der es auch an Aktivitäten nicht mangelt: Tennis, Fußball, Reiten, Cricket und eine Jugendgruppe.
Zwei der Hunde leben im Haus – die Kühe und Kälber, die Pferde, Hühner, Katzen und die Arbeitshunde draußen. Die Hühner, im australischen Slang übrigens chooks genannt, zu füttern wird meine Aufgabe sein. Die Kirche müsse ich nicht besuchen – nun ja, wer weiß, wie weit die entfernt wäre.
Als meine Schule ist das bereits erwähnte Numurkah Secondary College angegeben, 17 km entfernt und mit dem Bus zu erreichen. Die nächste Möglichkeit, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, ist wohl auch in Numurkah.

Und dann gab es noch eine Runde Fotos, eines davon zeigt Jill mit den beiden Haushunden Molly und Missy, beide Jack-Russel-Terrier. Und mit Rusty, einem braunen, größeren Hund mit nicht ganz klarer Rasse. Ein anderes zeigt den Blick über die Weiden hinterm Haus mit all den Kühen. Das Wort paddock sorgte in dem Zusammenhang doch gleich wieder für ein Gefühl von Heimat. Ein weiteres zeigt die familäre Weihnachtsfeier im Hause von Jills Bruder, auch Stuart („Stu“) ist darauf zu sehen – neben Justin und Stacie (niece + nephew). Im Hintergrund ein Weihnachtsbaum, kaum mannshoch und mit Lametta und Schmuck behangen. Aber wer weiß, wahrscheinlich besteht auch der Baum aus Plastik. Wäre ja auch kein Wunder im Hochsommer.


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