Vor einem Jahr III

Samstag, den 26. April 2008

Wieder einmal blicken wir zurück: Vor genau einem Jahr hat man mir die – wie ich dachte – gute Nachricht überbracht:

„Ein Ehepaar aus der Nähe von Melbourne, das schön öfters Austauschschüler hatte, wird mich aufnehmen.“

Denn dass das so unglücklich endet, war ja nun erstmal nicht abzusehen. Aber wie ich immer antworte, wenn man mich fragt, wie es mir in Australien denn gefallen hat: Auch schlechte Erfahrungen sind letztendlich Erfahrungen. Unangenehme eben.

Und auch im Blog gab es Neuigkeiten: Der Newsletter wurde eingeführt und die Wetteranzeige auf Melbourne umgestellt. Wo sie auch heute noch steht.

Gratulation!

Donnerstag, den 3. April 2008

Simon ist der Glückliche: Die erste Gastfamilie der STEP-IN-ler im STEP-IN-Teilnehmerforum ist seit Montag bekannt! Simon wurde in Queanbeyan Google MapsGoogle EarthMultimap.com in der Nähe Canberras platziert.

Und STEP IN hat bereits vor über einem Monat eine neue Idee vorgestellt, die auch schon über die Ideenphase herausgewachsen zu sein scheint: Die Austauschschüler mit Sommerausreise 2008 können sich zum ersten Mal zu einem Vorbereitungswochenende anmelden. Stattfinden wird es im Juni in Neuruppin Google MapsGoogle EarthMultimap.com, in der Nähe Berlins. Umsonst ist es hoffentlich nicht, allerdings auch nicht kostenlos: Zwischen 70 und 80 Euro veranschlagt man als Teilnahmebeitrag für die freiwillige Veranstaltung, auf der es neben dem austauschorientierten Programm, das sich zu einem großen Teil mit Kommunikation im Hinblick auf die dahinterstehende Kultur beschäftigen wird, auch die Möglichkeit geben wird, zu Reiten oder Kanu zu fahren.

(Um)Zug (um) um Zug – Reloaded

Donnerstag, den 15. November 2007

In Anbetracht der im Moment etwas stressigen Situation werde ich mich kurz fassen: Ich werde umziehen.

250 km weg von hier – in die Nähe Portlands. So gerade noch in Victoria, aber nicht weit von Southern Australia. Tom und Susanna werden mich aufnehmen, meine Gastgeschwister sind Tim, 10 Jahre alt, und Hale (3). Die Namen sind – aus altbekannten Gründen – natürlich geändert.

„In der Nähe Portlands“ meint in diesem Fall ein Weingut, ungefähr 20 km nördlich. Nach Google Maps zu schließen ungefähr vier bis fünf Kilometer vom nächsten Ort entfernt, in dem ich vermutlich zur Schule gehen werde. Genau weiß ich das noch nicht, viel mehr als den Namen und ein paar eher spärliche Hintergrundinformationen weiß ich noch nicht – und die Schule gehört zu den mir noch unbekannten Sachen.

Neben dem Meer in greifbarer Nähe (20 km sind in Australien ja nun ein Katzensprung), hätte ich über die Schwägerin meines Gastvaters* auch „Zugang zu Pferden“, wie Margaret es formulierte.

Vor mir hat die Familie zuletzt einen Deutschen gehostet, davor jemanden aus einem der skandinavischen Länder.

Die Zeitplanung sieht wie folgt aus: Morgen früh geht es nach Cairns, danach werde ich dann von meinen neuen Gasteltern am Flughafen in Melbourne in Empfang genommen. Meine Sachen acht bis vierzehn, die nicht mit nach Cairns kommen, werden in der Woche von Margaret betreut.

In diesem Sinne wünsche ich allerseits eine schöne Woche und ich halte es wie in Singapur: Ich melde mich wieder, sobald ich Internet habe. Bis dahin bleibt mir nur noch, schönes Wetter zu wünschen. Ich werde es haben.

*) Meine Deutschlehrerin hätte mir hier vermutlich einen deutlichen Vermerk zum Ausdruck verpasst.

Gastfamilienroulette

Freitag, den 9. November 2007

Wir waren gerade bei Charlotte, um ihr den Schlafsack, den sie mir freundlicherweise geliehen hat, zurückzubringen. Es gab einige interessante Erkenntnisse.

Die erste Erkenntnis, die genau wie erwartet ausgefallen ist, ist, dass Charlotte keine Gastfamilie für mich hat. Die zweite war, dass das möglicherweise einen Umzug bedeutet.

Wenn ich nämlich keine Familie finde, würde SCCE wieder für mich suchen – Victoria-weit. Charlotte wolle mich nicht mehr aufnehmen, nachdem sie im Internet meinen Blog gefunden habe. Schließlich würde ich ja sogar verraten, wo sie arbeite und da könne sie ja schließlich jemand kommen und sie mitnehmen (nein, Deutsch hat sie nicht gesprochen, der Wortlaut war vielmehr: „to come and … get me“ inklusive theatralischer Pause). Mir ist zwar immer noch nicht klar, warum alle Welt sich das Horrorszenario ausmalt, dass sie jemand googeln würde und ihnen dann am Arbeitsplatz auflauerte. Natürlich, es ist extrem realistisch, dass ein potentieller Täter nach einem Vornamen googelt (Nachnamen habe ich nur von meiner ersten Gastfamilie – und damit nicht von ihr – veröffentlicht), sich dann mein um die 50.000 Wörter umfassenden Blog – auf Deutsch! – durchliest, um ein Persönlichkeitsprofil zu erstellen, und dann die Bibliothekarin aus Australien kidnappt. Sieht man ja ständig im Fernsehen.
Einige andere Begründungen hätte ich sofort gelten lassen. Aber die war mir dann doch etwas zu abwegig. Nur ein bisschen. Und war da nicht noch irgenwas mit Kommunikation? Meine mich ganz dunkel an etwas erinnern zu können…

Und überhaupt habe sie sich ja eher darauf verlassen, dass ich selbst eine Gastfamilie finde. Ich möchte ihr jetzt nicht unterstellen, nichts getan zu haben, aber sie hat von keinen Aktionen erzählt, sondern nur davon, dass es stressig sei im Moment, und so kann ich ihr wohl nur die Flyeraktion vom letzten Mal zu Gute halten.

Auf jeden Fall solle ich das ganze am Sonntag beim Barbecue einmal mit Margaret besprechen, die – wie Charlotte meinem Gastvater Jerren erzählt – seit April schon die vierte Managerin für Victoria ist. Das sind nicht einmal zwei Monate pro Person. Andererseits bedeutet das aber auch, dass Nicki als Vorgängerin von Carmel nur für drei Monate diese Funktion ausgeübt hat – sonst kommt das nämlich nicht hin.

Die Aussichten sind also teils klar, teils bewölkt: Gastfamilie voraussichtlich irgendwo in Victoria. Weiter apokalyptische Stimmung bei SCCE. Aber dafür fangen in einer Woche endlich die Ferien an.


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