Monatsarchiv für März 2007

100 Tage

Samstag, den 31. März 2007

Noch 100 Tage … die letzten hundert Tage, bevor ich dann in den Flieger steigen darf und zusammen mit den anderen nach Australien fliege. Noch 100 Tage und jeden Tag hoffe ich darauf, endlich meine Gastfamilie zu bekommen. Andererseits: Lieber ein wenig länger warten, wenn es sich dafür dann lohnt.

100 Tage … eigentlich so eine Art historischer Augenblick, eigentlich der richtige Moment für ein besonderes Ereignis. Aber der Typ für Parties bin ich eher nicht und auch sonst ist heute kein besonderes Ereignis in Sicht…

Dieses war der erste Streich und der zweite folgt sogleich

Freitag, den 30. März 2007

Ich halte ihn gerade in den Händen. So viel Papier wie beim letzten Mal ist es diesmal nicht, dafür steckt aber viel Information darin: Das Schüler- und das Elternhandbuch bilden den zweiten Rundbrief. Die Eltern kommen ein bisschen schlechter dabei weg, nur 22 Seiten – die Schüler bekommen 26 zugedacht.

Im Elternhandbuch geht es – verständlicherweise – vor allem um die Sicht auf das Austauschjahr von Deutschland aus. Schonend werden sie darauf vorbereitet, dass der zukünftige Austauschschüler sich nicht jede Woche mit einem handgeschriebenen Brief melden wird:

„Bitte werden Sie nicht ungeduldig, wenn der nächste Brief auf sich warten lässt. Häufig schaffen die Schüler/Innen nicht alles, was sie sich vorgenommen haben.“

Die Eingewöhnung in die Fremdsprache, die Essgewohnheiten und der Umgang mit Alkohol-, Zigaretten und anderen Drogen sind weitere Themen. Das Elternhandbuch scheint jedoch nicht auf Australien ausgerichtet zu sein, sondern ist vielmehr allgemein auf alle Teilnehmer des HIGH SCHOOL Programmes von STEP IN ausgerichtet.

Ganz anders das Schülerhandbuch, das auf Australien zugeschnitten ist und zum ersten Mal auch die Partnerorganisation SCCE in Australien mit Kontaktdaten nennt. Dazu kommen natürlich noch die obligatorischen Informationen über das Austauschprogramm an sich und ein umfangreicher Abschnitt bezüglich Organisatorischem wie dem Visum, Flugtickets, Impfungen, Kommunikation und Geld. Was auch nicht zu kurz kommt, sind die Facts and Figures, der Abschnitt über alle möglichen Zahlen und was dazu gehört: Notruf, Zeitverschiebungen, wichtige Feiertage und Adressen und eine kleine Einführung in den australischen Slang.

Im Schülerhandbuch ist jedoch ganz klar definiert, dass das Führen von Kraftfahrzeugen in Australien verboten und das Erlangen eines Führerscheines daher nicht möglich ist. Das ist zwar einerseits schade, andererseits auch nicht allzu schlimm, weil er vermutlich – wenn ich einen hätte erlangen können mit meinen 17 Jahren, die ich während des Aufenthalts alt bin – ohnehin nicht anerkannt würde.

Erste Kontakte mit Australiens Funkamateuren

Donnerstag, den 29. März 2007

Die erste Verbindung per Funk nach Australien ist mir geglückt! Nun gut, etwas geschummelt: Ich habe Echolink dazu benutzt, eine Art VoIP – mit dem Unterschied, dass meine Stimme nicht ausschließlich über das Internet von Computer zu Computer übertragen wird, sondern am anderen Ende der Welt aus einem Funkgerät wieder rauskommt und ich dort mit anderen Funkamateuren sprechen kann, als hätte ich hier ein Kurzwellenfunkgerät stehen.

Eine der interessantesten Verbindungen hatte ich mit Grant, VK5FGME, in Riverland, einer Region in South Australia. Leider war nach gut 13 Minuten schon wieder Schluss, weil mein Frühstück fertig war und Grant sein dinner gerade zubereitete und das seine Aufmerksamkeit forderte. Und dann klingelte auch noch jemand bei mir an der Tür. Also no chance, weiterzusprechen. Aber wir haben vereinbart, in den nächsten Tagen nochmal zu sprechen. Internet machts schließlich möglich – kostenlos und als würden wir nur wenige Kilometer auseinander wohnen.

Das ganze wird natürlich auch in die umgekehrte Reihenfolge funktionieren – wenn ich dann einmal in Australien bin, kann ich auch andersherum nach Deutschland funken, mit einem einfachen Handfunkgerät. Meine Sprache kommt dann in Cuxhaven wieder „raus“ aus dem Internet.

Wer so etwas auch einmal ausprobieren möchte, dem sei gesagt, dass man dafür Funkamateur sein muss. Aber das ist zu schaffen – und vor allem: Das ist es allemal wert. Wo sonst bekommt man kostenlos die Möglichkeit, sich mit Leuten aus aller Welt von zu Hause aus zu unterhalten und in jedem Land der Welt jemanden kennen zu lernen?

Amateurfunk bei den vielen Känguruhs alias VK

Sonntag, den 11. März 2007

Ich habe mich beim DARC-Auslandsreferat darüber informiert, wie es sich mit dem Amateurfunk in Australien verhält. Zwischen Australien und Deutschland bestehe ein sogenanntes „Reziprok-Abkommen„. Dadurch ist sichergestellt, dass Inhaber der deutschen Genehmigungsklasse A – wie ich es einer bin – in Australien nach Beantragung einer Gastgenehmigung Betrieb machen dürfen – genau wie Inhaber einer australischen Advanced License. Für die Dauer meines Visums erhalte ich dann ein australisches Rufzeichen. Auf der Homepage des „Australian Government – Australien Communications and Media Authority“ finden sich alle benötigten Informationen für Funkamateure, die Australien bereisen.

Eine aktuelle Repeaterliste für Australien findet man auf den Seiten des Wireless Institute of Australia.

Mein Flug

Sonntag, den 11. März 2007

Hab mal ein bisschen bei Qantas auf der Homepage rumgeklickt und nach meinem Flug geguckt:

Operated by: Qantas Airways
Depart: Frankfurt 9 Jul at 23:55
Arrive: Sydney 11 Jul at 05:10
Stopover: Singapore for 1:50 hours
Total Time: 21:15 hours
Aircraft: Boeing 747-400 – view seat map

Also der übliche Flug nach Australien mit kleiner Auftankpause zwischendrin, in der man sich mal die Beine vertreten kann… Muss mir noch irgendwas überlegen, damit ich einen Gangplatz bekomme. Vielleicht ein paar Krücken oder eine Attest, dass ich stündlich auf die Toilette muss.


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