Monatsarchiv für Juni 2006

Lateinunterricht und das liebe Geld

Donnerstag, den 29. Juni 2006

Die Situation momentan ist die folgende:

EF: Australien nur Warteliste, Neuseeland ohne Warteliste zum gleichen Preis wie Australien. In beiden Staaten keine Garantie für Lateinunterricht.

STEP IN: Australien und Neuseeland ohne Warteliste, jedoch Neuseeland mindestens 6.000 Euro teurer als Australien. Nur in Neuseeland Garantie für Lateinunterricht.

Ich denke, die 6.000 Euro „Aufpreis“ für den Wechsel zu Neuseeland bei STEP IN stehen in keinem Verhältnis. Ich möchte keine Schule wählen können, sondern nur Latein belegen können. Das Australien bei EF schon im Wartelistenstatus ist, obwohl ich über ein Jahr vor der Abreise schon durchs Interview durch bin, finde ich bedenklich, besonders unter dem Gesichtspunkt, dass man mir noch auf dem Interview mitteilte, ich sei so früh dran, dass es noch nicht zu Problemen kommen sollte.
Im Moment sehe ich mich nach Alternativen für den Lateinunterricht um, vielleicht eine Fernschule in Deutschland oder einfach das Zusenden von Aufgaben und ähnlichem per eMail. Für sachdienliche Hinweise bin ich immer dankbar.

10 Tage

Mittwoch, den 28. Juni 2006

Nach sage und schreibe 10 Tagen hat sich EF heute bei mir gemeldet und auf das Interview vom 18.06.06 reagiert. Ob diese doch recht träge Reaktion an der Größe der Organisation liegt? Ob sich so etwas auch später bemerkbar macht, wenn ich im Ausland bin?

Allerdings kann mir EF keinen sicheren Platz im Australien-Programm mehr anbieten, sondern nur noch einen Wartelistenplatz. In Neuseeland seien aber noch Plätze frei. Latein kann EF mir aber weder in Australien noch in Neuseeland garantieren – eindeutig ein Minuspunkt im Vergleich zu STEP IN. Jedoch macht EF preislich keinen Unterschied zwischen Australien und Neuseeland, STEP IN hingegen schon – wie hoch dieser Unterschied ausfällt, habe ich allerdings noch nicht klären können.

Kleine Ergänzung: Nachdem sich meine Betreuerin aus dem EF Büro in Berlin bei mir gemeldet hat, habe ich nun auch endlich eine Telefonnummer von jemandem, der für mich zuständig ist. Und das nach nur fünf Wochen nach meinem Erstkontakt mit EF!

Zweite Ergänzung: Ich habe gerade mal nach den Preisunterschieden bei STEP IN zwischen Australien und Neuseeland geguckt. Neuseeland ist bei STEP IN ein besonderes Programm, bei dem es möglich ist, zwischen verschiedenen öffentlichen und privaten Schulen selbst zu wählen, welche man gerne im Austauschjahr besuchen möchte. Dementsprechend sind auch die Preise: Zwischen den beiden so nah bei einander gelegenen Inseln auf der Südhalbkugel liegen mindestens 6.000 Euro Preisdifferenz. Einen Betrag, bei dem man sich ganz genau überlegen sollte, ob sich das wirklich lohnt.

kleiner Zwischenbericht

Dienstag, den 27. Juni 2006

Die zwei Organisationen verhalten sich sehr unterschiedlich.

STEP IN hat sich bereits an dem auf das Interview folgenden Tag bei mir telefonisch aus der Hauptstelle in Bonn gemeldet und mir mitgeteilt, dass sie mir den Platz freihalten würden, aber keinen Lateinunterricht garantieren würden. Latein wäre (im Gegensatz zu Japanisch beispielsweise) nicht flächendeckend in Australien verfügbar.
Zwischenzeitlich hat die Mitarbeiterin aus Bonn nochmal bei mir nachgehakt, ich brauche allerdings noch einige Tage, um mit meinen Eltern abzuklären, ob ich auch nach Neuseeland fahren kann, wo STEP IN mir Lateinunterricht garantieren kann.

EF hat sich nach dem Gespräch in Bremen noch gar nicht gemeldet, weder schriftlich noch telefonisch. Zwar habe ich die Abschrift meiner Zeugnisse der vergangenen zwei Jahre mangels Zeit noch nicht bei EF abgeliefert, die sie laut Auskunft meiner Interviewerin vor dem Vertragsangebot benötigen, eine kurze Rückmeldung hätte ich aber durchaus erwartet.

Doppelt hält besser!

Dienstag, den 20. Juni 2006

Und da bin ich wieder, zurück vom Gespräch Nummer 2 – heute bei STEP IN.

Der wesentliche Unterschied zum Gespräch bei EF war, dass das Gespräch nicht als Gruppen-, sondern als Einzelgespräch stattfand. Und zwar auch nicht an einem neutralen Ort, sondern zu Hause bei einer STEP IN Mitarbeiterin.
Dadurch, dass es nur drei Gesprächsteilnehmer gab, war es meiner Interviewerin viel besser möglich, auf die Fragen meines Vaters und mir einzugehen, als es bei EF der Fall war. Auch die Beurteilung meiner Englischkenntnisse war in dem mehrere Minuten dauernden Gespräch sicherlich besser möglich als in einer kurzen Beschreibung meines Tagesablaufes beim EF Auswahlgespräch vergangenen Sonntag.
Schade ist, dass bei dem STEP IN-Gespräch keine Returnees wie bei EF dabei waren, die über ihre eigenen Erfahrungen mit der Organisation hätten sprechen können. Verwundert hat mich auch, warum eine Liste mit Namen von Returnees erst nach Vertragsunterzeichnung an die Wannabees geht und nicht bereits vorher.

Inhaltlich gab es nur wenige Unterschiede zu EF: Versicherungstechnisch bestehen quasi keine Unterschiede, mit der Zusage des Lateinunterrichts tun sich beide noch ein wenig schwer, ein Vorbereitungscamp gibt es nur bei EF.
Der Schwerpunkt der Gastfamilien STEP INs liegt im Südosten Australiens, bis auf wenige Ausnahmen werden die Gastschüler in diese Region des Landes vermittelt.

Auf Nachfrage erläuterte meine Interviewerin das Auswahlverfahren für Gastfamilien recht detailliert, was für weitere Transparenz der Organisation sorgt, und nannte einige Zahlen: STEP IN vermittelt jährlich ungefähr 300 Austauschschüler nach Australien, ebenso viele nach Amerika, insgesamt nehmen jährlich 3000 Personen an den diversen STEP IN Programmen teil.

Damit geht auch der zweite Punkt an STEP IN für eine persönliche Beratung, der Klärung aller offenen Fragen und einem überzeugenden Gesamteindruck des Auswahlverfahrens.

Gespräch, die erste – danke!

Sonntag, den 18. Juni 2006

Und da bin ich wieder – zurück aus Bremen und damit im EF-Bewerbungsverfahren einen Schritt weiter.

Das Auswahlgespräch an sich verlief wie erwartet sehr unspektakulär: Zwei Returnees von EF haben die Fragen von vier Wannabees beantwortet und ihrerseits Fragen und Arbeitsaufgaben gestellt. Insgesamt machte die Veranstaltung mehr den Eindruck, man wolle eine Grundeignung der Teilnehmer prüfen und schleuse möglichst viele Teilnehmer durch. Einzelgespräche fanden nicht statt, bis auf eine Beschreibung des eigenen Tagesablaufes fand keine Sprechen von Englisch den EF-Mitarbeitern gegenüber statt.

Ob ich in Australien Latein belegen werden kann oder nicht, weiß ich immer noch nicht, auf derartige Fragen waren die beiden Returnees aus den USA nicht vorbereitet. Ich möge mich doch bitte im Hauptbüro melden, dort könne man mir weiterhelfen.

Was ich an der Organisation EFs bislang zu kritisieren habe ist, dass ich keinen Ansprechpartner habe, an den ich mich wenden kann. Weder nennt das erste Anschreiben oder die Einladung zum Interview einen Ansprechpartner, noch habe ich Visitenkarten von den beiden Returnees beim Auswahlgespräch erhalten. EF tritt daher für mich auf als ein einziges großes Unternehmen, von dem ich zwar eine Telefonnummer habe, aber eben nur eine. Der einzige Strohhalm, an den ich mich klammern könnte, ist die eMail-Adresse, die auf der Einladung zum Interview steht.

Jetzt werde ich warten, ob die Mitarbeiter des Hauptbüros noch etwas an meiner Bewerbung auszusetzen haben, eine mündliche Zusage einer positiven Bewertung durch meine Interviewerin habe ich bereits und der Bewerbung fehlt nur noch die Abschrift meiner Zeugnisse, die ich in ein paar Tagen dann nachreichen werde, sobald der Rummel an meiner Schule ein wenig abgeklungen ist.


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