Archiv der Kategorie 'bei Susanna und Tom'

The Ghan (Teil 2)

Sonntag, den 7. Dezember 2008

Die eigentliche Reise im Ghan ist vor allem erst einmal eines: Aufregend. (Ich habe mich übrigens bewusst diesen Wortes … bedient.)

Bis sich der Zug in Bewegung setzt, dauert es noch ein klein wenig. Eine willkommene Gelegenheit, sich ein wenig häuslich einzurichten. Das ist auch mehr als ratsam in Anbetracht des kommenden Tages, dem wir gespannt entgegensehen. Und während dessen niemand den Zug verlassen wird.

Die erwähnenswerteste Sache im ganzen Abteil ist aber wohl doch die Klimaanlage. Die letzten Tage sind vor allem durch ihre hohen Temperaturen aufgefallen (sie waren der Hochpunkt einer Hitzewelle von über einer Woche Dauer, während derer die Stadt keine Möglichkeit hatte, sich wieder abzukühlen). Jetzt aber verbreitet sich eine angenehme Frische, nachdem die Türen geschlossen sind.

Das Abteil ist vollgestopft mit Sitzplätzen. Wer schonmal mit einer Fokker 50 oder einem Bombardier von Canadair geflogen ist, stelle sich eine Kreuzung aus dieser Maschine und einem Großraumabteil der Deutschen Bahn vor. Farblich sind die Sitze abgestimmt auf das zu erwartende rote Outback.
Neben den obligatorischen Toiletten gibt es vor allem auch die Möglichkeit zu duschen. Das ist eine interessante Erfahrung, ungefähr vergleichbar mit einer Dusche an Bord eines Schiffes. Ob sie deshalb so klein ist, damit man sich an den Wänden abstützen kann, werde ich wohl nie erfahren. Vor allem aber hat sie eine Steckdose in dem Bereich, der – vom Duschvorhang geschützt – eigentlich trocken bleiben soll. Geradezu prädestiniert dafür, mal eben duschen zu gehen, wenn der Kameraakku aussetzt, nicht?

Im nächsten Waggon gibt es ein paar Sitzplätze. Sozusagen ein Speisewagen, nur dass ich nicht ausmachen kann, ob irgendjemand dort je einmal etwas serviert hat. Bezeichnend sind aber all die Deutschen, die wie die Fliegen überall herumschwirren. Man hat das Gefühl, an einem der größeren Bahnhöfe Deutschlands zu sitzen, wo die englischen Ansagen den Gesamteindruck um einen Hauch von Pseudo-Internationalität ergänzen.

Abendstimmung

Es verlässt dann übrigens doch jemand den Zug. Wir halten nämlich noch einmal und haben dabei die Möglichkeit, auszusteigen. Zeit für ein Foto, aber auch nicht für viel mehr. Denn die Hitze ist doch recht überwältigend, nachdem die Klimaanlage so angenehm war.

Irgendwann entscheidet sich das Bordpersonal, einen Reiseführer von CD abzuspielen. Eigentlich ist der ganz interessant, aber nur mit Musik in den Ohren die Aussicht zu genießen, ziehe ich irgendwann dann doch vor. Oder aber ein Gespräch mit meiner Sitznachbarin.

Nach einigen Stunden heißt es dann: Gleich kommt das letzte Haus, wir verlassen den bewohnten Bereich. Was dann folgt, wird immer eintöniger und doch stetig interessanter: Das Outback (schöne Fotos auch in der englischen Wikipedia) präsentiert sich in seiner ganzen Schönheit.

Und mit Lesen, Musikhören, Essen, Reden und Fotografieren vertreibe ich mir die Zeit, bis es langsam dunkler wurde. Der Sonnenuntergang, den ich an diesem Abend sehe, gehört wohl zu den schönsten, die ich je sehen durfte. Leider ist es unmöglich, ihn aus dem Zug heraus mit der Kamera einzufangen und so bleiben der Nachwelt wohl nur die recht ordinären Fotos eines trotzdem bemerkenswerten Wechsel des Tages zur Nacht.

Sonnenuntergang

Und dann ist sie weg, die Sonne. Über uns breitet sich der Sternenhimmel aus und überrascht mit einer Vielfalt von kleinen leuchtenden Punkten, wie ich sie noch nie vorher gesehen habe. So etwas funktioniert wohl nur im abgedunkelten Zug ganz weit draußen.

Draußen, wo vorher noch über 40 Grad herrschten, wird es auf einmal kälter. Auf dem silbernen Zug kann man wohl nur noch das Essen vom Vortag aufwärmen, aber keine Spiegeleier mehr braten. Einzig und allein die Klimaanlage hat davon wenig mitbekommen und ist noch immer der Meinung, dass sie die Menschen vor dem sicheren Tod durch Verglühen schützen muss. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich friere mir sämtliche Gliedmaßen ab. Nachts wache ich sogar auf, weil mir so kalt ist. Mit Pullover und Decke geht es dann letztendlich ein wenig besser und es sind ja auch nur noch ein paar (Vorsicht, hier spricht ein Australier!) Stunden bis zur Ankunft.

Als wir die Staatengrenzen zwischen South Australia und dem Northern Territory überfahren – irgendwann nachts, als alle schlafen – wird uns auf einmal eine Stunde geschenkt. Zuvor galt noch die Sommerzeit, die es aber in einigen Staaten Australiens nicht gibt. Die Uhren sind aber längst umgestellt, noch vorm Einschlafen hat man uns dazu aufgefordert.

Fast übertrifft der Sonnenaufgang den -untergang, aber nur fast. Trotzdem sind die Farben schier unbegreiflich und der unendliche Himmel strahlt in den verschiedensten Tönen. Er stimmt uns ein auf die Ankunft in Alice Springs einige Stunden später, diesmal knapp unter der 40-Grad-Marke. Und nach nur läppischen 25 Stunden und 25 Minuten Zugfahrt.

Sonnenaufgang

(mehr Fotos gibt es in einem Fotospecial)

noch mehr ganz viele Returnees

Montag, den 1. Dezember 2008

Wer nach meiner Ankündigung im September auf den versprochenen Film vom Returnee-Treffen in Bitburg gewartet hat, dem sei die gute Nachricht nun verkündet:

Es gibt ihn! Jessica Nettekoven von STEP IN hat am Freitag den Link zum Video herumgeschickt. Ich bin übrigens auch zu sehen für einen kleinen Moment, zu hören sogar noch ein ganz klein wenig länger. Und auch ansonsten könnt ihr mich in der Runde an den Streifen erkennen.

Bevor ihr aber jetzt allen euren Freunden empfehlt, mit STEP IN nach Australien zu fahren, lest doch bitte neben den einschlägigen Posts auf meinem Blog auch einmal, was Alina gepostet hat.

sportliche Betätigung im ÖPNV – Update

Donnerstag, den 8. Mai 2008

Wir erinnern uns: Ich hatte mich über meinen Sprint aus dem Zug beschwert, der deshalb nötig geworden war, weil ich mein Ticket entwerten musste.

In der FAQ von Metlink findet sich eine Frage, die sich mit diesem Problem befasst:

„I have a Zone 1 Monthly Metcard and I need to travel into a Zone 2 area, do I have to purchase a Zones 1 and 2 Metcard?“

Dort heißt es unter anderem:

„The ‚extension‘ ticket must be purchased and validated before the journey. If this is not possible by taking all reasonable steps before the journey, the ticket must be purchased as soon as there is a reasonable opportunity during the journey or, if there is no reasonable opportunity during the journey, as soon as is achievable by taking all reasonable steps after the journey.“

Das klingt ja nun so erstmal danach, als ob ich mein Ticket schon in Melbourne hätte entwerten müssen. Und bei einem Ticket, das für zwei Stunden gültig ist, macht das durchaus einen Unterschied.

Ich habe deshalb bei Metlink angefragt und von Allen Hall, der für das Department of Transport arbeitet, folgende Antwort bekommen:

„In instances whereby you will travel into Zone 2 you should prepurchase the Zone 2 Metcard for the extension and validate it at the detraining Zone 2 station.“

Also kann ich jetzt auch wieder ganz offiziell meine Zugfahrt genießen.

sportliche Betätigung im ÖPNV

Montag, den 5. Mai 2008

Irgendwie wäre es hilfreich, wenn man beim Überschreiten der Tarifzone im Zug in Melbourne die Möglichkeit geboten bekäme, ein bereits gekauftes Ticket auch zu entwerten. Dann müsste man nämlich nicht ein paar Stationen Schwarzfahren und anschließend aus dem Zug rausspringen, zum Entwerter und zurück rennen und sich einen Adrenalinschub verpassen.

Sondern könnte einfach die Zugfahrt genießen.

Vor einem Jahr IV

Dienstag, den 29. April 2008

Vor einem Jahr habe ich gerade zum Thema Abflug und Sitzplatzreservierung recherchiert.

Mittlerweile bin ich Mitglied im Vielfliegerprogramm von British Airways (die hier unter anderem mit Quantas kooperieren) und habe meinen Sitzplatz für den Rückflug schon seit Wochen sicher: 47A wird es. Bonusmeilen gibt es aber trotzdem nicht.


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