Vor einem Jahr VI

Sonntag, den 30. November 2008

Vor einem Jahr war ich gerade aus Queensland zurückgekehrt und hatte eine der schönsten Zeiten meines Austauschs noch vor mir. Wie man beispielsweise Kängurus jagt, musste ich erst noch lernen… Und auch die wunderschöne Zeit in Central Australia stand mir noch bevor.

Die heißeste Zeit in Australien hatte ich damit auch noch nicht erlebt. Und daran denke ich gerne zurück. Gerade jetzt, als ich bei Minusgeraden so vor mich hin fröstle. Als ich vorhin von einer kleinen Runde mit den Pferden reinkam, waren meine Hände so kalt, dass sich der Kühlschrank warm anfühlte. Oh, I wish I was in Australia. In Melbourne and in Yulara.

Die Sache mit der Zeit

Sonntag, den 30. März 2008

Aus aktuellem Anlass:

Bislang war in Deutschland Winter- und in Australien Sommerzeit (mit Ausnahme des Northern Territory und Queenslands, wo es keine Zeitumstellung gibt) . Daraus ergab sich bisher ein Zeitunterschied von 10 Stunden. Letzte Nacht wurden in Deutschland die Uhren umgestellt:

„Die letzte Umstellung auf Sommerzeit fand am Sonntag, 30. März 2008, um 2 Uhr MEZ (1 Uhr UTC) statt: Die Uhren wurden um eine Stunde (auf 3 Uhr MESZ) vorgestellt.“

In Australien wurden nicht überall die Uhren umgestellt, sondern nur in Western Australia. In allen anderen Bundesstaaten gilt noch immer die australische Sommerzeit – und zwar noch bis zum 6. April. Dann stellen auch Victoria, New South Wales, South Australia, Tasmania und das Australian Capital Territory ihre Uhren um eine Stunde zurück.

Also gilt für alle, die in Ostaustralien wohnen:

  • Bislang 10 Stunden Zeitverschiebung nach Deutschland.
  • Jetzt noch 9 Stunden Zeitverschiebung nach Deutschland.
  • Bald nur noch 8 Stunden Zeitverschiebung nach Deutschland.

Brr!

Montag, den 18. Februar 2008

Das Wetter? Zwischen 2 und 6 Grad und nebelig!

Aber doch nicht hier. Hier sind es derzeit 35 Grad bei 17% Luftfeuchtigkeit und 25,4 Grad Bodentemperatur. Der Wind weht nur mit einer Geschwindigkeit von 0,45 Metern pro Sekunde.
Nur mal so, damit man als Deutscher eine Vergleichsbasis hat.

it’s getting warmer!

Montag, den 16. Juli 2007

Es wird tatsächlich wärmer. Das liegt allerdings weniger am Wetter als daran, dass seit heute morgen die kleine Standheizung, die sonst im Zimmer der Gäste stand, ihren Platz im Wohnzimmer gefunden hat und dort ihre wohlige Wärme verbreitet. So etwas wünsche ich mir auch für mein Zimmer…
Als ich durchs Bad bin und allein mein Frühstück genieße (ich habe mittlerweile ein Buttertoast und eines mit Erdnussbutter zu meinem bevorzugten Frühstück erklärt), verabschiedet sich Jill, um zur Arbeit zu gehen. Ich setze mich an meinen Computer und schreibe ein paar Zeilen, bis Stuart hineinkommt, um seinerseits zu frühstücken. Ich grüße ihn mit „mornin'“, aber es kommt nichts zurück. „Na super“, denke ich, „genau so etwas habe ich mir gewünscht!“

Hund

Ich lasse ihm seine Ruhe, bis meinem Laptop schließlich der Saft ausgeht (ich habe mich ohne Netzteil vor den Ofen gesetzt), und setze mich dann zu ihm. Er fragt, was ich die ganze Zeit getan hätte und anscheinend ist es für ihn nicht ausreichend, um 8 Uhr aufzustehen, nach einer Katzenwäsche zu Frühstücken und dann am Computer zu sitzen – für nicht einmal eine halbe Stunde. Nein, er fordert mich auf, meine Zeit doch nicht zu vergeuden, sondern etwas zu tun – wie Staubzusaugen oder Abzuwaschen.

Erwähnte ich schon seine Einstellung zu Computern? Jill formulierte es vor einigen Tagen sehr freundlich, als sie sinngemäß sagte, er habe nicht viel am Hut mit Computern und ich solle deshalb am besten gleich nach der Schule ins Internet gehen, wenn er draußen melken würde. Vor zwei Tagen saßen wir abends zusammen und argumentierte sinngemäß: „Was soll ich mit einem Computer, der sagt mir ja nicht, ob ich von einer Kuh getreten werde!“

Ein wenig später, Stuart erledigt gerade einige Telefongespräche, beginnt es plötzlich zu regnen. Auch wenn Stuart es vorausgesagt hat und die Gehwegplatten im Garten nass sind, so ist es doch recht überraschend für mich. Aber genau so schnell, wie der Regen gekommen ist, verschwindet er auch wieder: Nur zwei Minuten später nieselt es nur noch und einige weitere Minuten später hört er ganz auf.

Dann bekomme ich noch Post von SCCE, die bereits erwartete Versichertenkarte der medibank ist angekommen. Außerdem eine Assurance-Karte von ACE – und ich habe keine Ahnung, wer das nun schon wieder ist. Aber die anderen haben die selbe Karte und im Prinzip ist es nur eine Aufforderung, bei Problemen ein R-Call an sie zu richten, egal wo auf der Welt man gerade ist.
Beigelegt ist der Versicherungskarte noch eine kleine CD-ROM mit den Mitgliederrichtlinien und Datenschutzbestimmungen der medibank. Schon irgendwie wichtig zu wissen, dass künstliche Befruchtungen nicht von der Versicherung abgedeckt sind…
Als Stuart wieder draußen ist, rufe ich bei der Versicherung an und gebe meine neue Postadresse an. Die Callcenter-Agentin ist nur bedingt gut zu verstehen, aber auch das klappt irgendwie. Am Schluss bekomme ich noch eine refund number, scheinbar irgendeine Art von cashback für die Telefonkosten.

Es ist kurz vor elf Uhr, ich gehe Holz hacken (ach, wie ich diesen Satz schon wieder liebe!). Ich bin mir nicht sicher, ob Stuart gestern welches geholt hat, denn der Wagen ist schon fast leer. Und ich denke an einige andere Austauschschüler, die um diese Zeit mitunter noch schlafen. Ich glaube, so früh und so oft draußen zu sein ist mit ein Grund dafür, weshalb ich oftmals am Tag den Wunsch nach Schlaf habe. Nicht unbedingt Schlaf, um wacher zu werden – dafür würde ein Nickerchen reichen -, sondern Schlaf, um meine Zeit für mich zu haben, um nichts tun. Ich habe das Gefühl, ständig auf der Hut sein zu müssen. Außerdem ziehen sich die Tage extrem in die Länge, wenn man um sechs Uhr aufwacht und um acht Uhr aufsteht.

Katze

Hund Rusty

Gerade als ich, wieder im Haus, mich mit der Kälte ein wenig abgefunden habe, entdecke ich eine weitere Heizung. Erstaunlich, wie viele die beiden davon besitzen und wie wenig sie einsetzen. Ich glaube, den australischen Winter zu ertragen, ist auch einfacher, wenn man sanft in ihn hineingleitet, anstatt ihn von einem Tag auf den anderen zu erleben. In der letzten Nacht waren wohl so um die vier Grad minus.

Heute gönne ich mir wieder meine Tagesration von einem Stück Schokolade. Es ist das letzte Stück. 70 Prozent Kakaoanteil übrigens. Und ich hoffe wirklich, dass ich schon vor dem nächsten Wochenende Internet bekomme. Vielleicht kann ich heute Nachmittag noch einmal hineinschauen, Jills Mutter wird mich voraussichtlich nach Numurkah fahren, um mit mir in der Schule die Fächer zu wählen. Wenn ich Glück habe und wir danach noch zu ihr fahren und der Computer an … und so weiter. Vielleicht.

Oder auch nicht. Wie mir Stuart vorm Mittagessen mitteilt, wird das heute nichts. Der Lehrer hätte keine Zeit oder irgendwie so etwas. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden mich morgen die Nachbarn mitnehmen, wenn sie ihre Austauschschülerin zur Schule fahren, damit sie ihre Fächer wählt. Es sind die selben Nachbarn wie diejenigen, von denen Jill mir bereits geschrieben hatte. Die Austauschschülerin ist aus Deutschland und soweit ich das bislang mitbekommen habe, mit EF hier. Sie wird auch hier auf der Farm reiten, weil ihre Gastfamilie keine Pferde hat. Dafür aber eine Computerfirma und Breitbandinternetzugang. Vielleicht kann ich da ja eine Frau gegen drei Kamele … oder so ähnlich.

Mittagessen ist ohnehin so eine Sache. Stuart meinte vorhin vor dem Mittagessen, als er von draußen hereinkam, zu mir: „You’ve been asleep! The fire is nearly out!“ – Mir war gar nicht bewusst, dass von mir erwartet würde, danach zu sehen, nachdem ich einmal Jill den Kamin habe öffnen sehen, Stuart dazu kam und sie nur meinte „oh, it’s not my business“. Aber anscheinend ist es meines.
Mindestens ebenso interessant finde ich auch, dass Stuart gerne seinen Teller auf dem Tisch stehen lässt. Oder die Erdnussbutter. Vorhin war ich mir nahezu sicher, dass sie da vorher nicht stand und als er wieder weg war, war sie dort.

Am Nachmittag sieht die Welt schon wieder ein wenig anders aus. Jetzt, da mein Zimmer und die Küche von mir gesaugt wurden, habe ich so langsam das Gefühl, mein Tagespensum an Arbeit erreicht zu haben und nicht in Rechtfertigungsnöte zu kommen – zumindest heute. Aber ich vermute, meine Mithilfe wird noch einmal erwartet, wenn in einer guten Stunde das Melken beginnt.

Während ich all diese Zeilen schreibe, höre ich Radio. Der Weltempfänger meines Großvaters versieht wundervolle Dienste hier, inklusive Uhr und Wecker. Zwar kann ich trotz angesteckter Langdrahtantenne nur einen Kurzwellensender empfangen (dafür aber unzählige Störungen, wo eigentlich monotones Rauschen sein sollte), aber der UKW-Bereich ist mit zwei Sendern schon etwas voller. Na ja, somewhere in the middle of nowhere eben. Dafür spielen sie die Red Hot Chili Peppers, Lifehouse, Black Eyed Peas und einige andere Interpreten, die mir ein wenig ein Gefühl von Deutschland geben.

Stuart ist heute ein wenig spät dran, er beginnt erst gegen vier Uhr mit dem Melken. Ich füttere die Kälberherde, drei einzelne Kälber und die Hühner. Dann werden sieben Kälber abgeholt, allesamt werdende Bullen. Ich füttere noch eine der Kuhherden – Stuart warnt mich fast zwei Minuten lang davor, ihnen zu nahe zu kommen (Es könne ein klein wenig kitzeln. Ich muss unmittelbar wieder an das Buch ‚Frühstück mit Känguruhs‘ denken) -, dann soll ich ein Kalb in den Stall tragen. Ich hätte gerne ein Foto von mir gemacht hinterher, aber ich will meine Kamera gerne noch weiterhin nutzen – und zwar ohne eine zentimeterdicke Schicht eingetrockneten Matsches. Dann gibts noch Milch für das Kalb, das sich auch erst langsam dazu aufrafft, auf eigenen Beinen zu stehen. Es möchte aber nicht trinken, so dass Jill ihm die Milch zwangsweise einflößt.

Zurück im Haus, gibt es ein wenig Abendessen. Immer noch Reste vom Wochenende (Ich habe mir vorher nie Gedanken darüber gemacht, wie lange etwas im Kühlschrank haltbar ist…), ich wähle diesmal Hühnchen. Pur. Die zu 97% fettfreie Mayonaise schmeckte mir nur in den ersten Tagen. Und da war ohnehin noch alles neu. Dann gibt es ein wenig Aufruhr, weil sich vier Gläser in der Küche befinden und wir nur zu dritt sind. Schnell ist der Bösewicht festgestellt, ich bin es. Ich habe mir doch glatt, nachdem ich am Morgen Milch getrunken hatte, für den Fruchtsaft ein neues Glas anstelle dessen mit eingetrockneten Milchrändern genommen. Unverzeihlich, Schande über mein Haupt!
Die Gastmutter meiner Nachbar-Gastschülerin, die mich morgen mit in die Schule nehmen wird, hat Jill auf der Arbeit angerufen und das ist auch der Grund, weshalb sie jetzt weiß, dass sie mich um halb elf einsammeln wird. Ich bin gespannt.
Als wir später noch ein wenig zusammensitzen, äußert sich Stuart ungläubig darüber, dass ich rechtzeitig aufstehen werde. Als ich meine, dass ich gestern um zwanzig vor Sieben fertig war, meint er sinngemäß: „Na toll, einmal im Jahr! Und wie lange sollen wir auf das nächste Mal warten?“ – Mir ist nicht so ganz klar, was ich noch mehr machen soll, als jeden Tag um acht Uhr in der Küche zu erscheinen. Wohlgemerkt auch am Wochenende und in den Ferien.

Pünktlich um 19 Uhr geht im Hause Cameron der Fernseher an. Faszinierende Sache, die beiden gucken Big Brother. Blöderweise haben wir nur einen Fernseher und das kommt so nahezu jeden Abend. Also gehe ich früh ins Bett – wie jeden Abend.

ein Schritt zum Internet

Samstag, den 14. Juli 2007

Nachts um zwanzig nach zwei, nach 6 Stunden Schlaf wache ich auf. Mir ist ein wenig kalt, aber nicht mehr so kalt wie zuvor, seitdem ich jetzt noch mit einer Wolldecke schlafe. Ich höre irgendjemanden durchs Haus geistern und schlafe wieder ein.
Gegen 6 Uhr wache ich noch einmal auf. Wie ich später erfahre, geht Jill mit ihrer Nichte und ihrem Neffen zum Melken und Kühe füttern. Ich stehe um kurz vor acht Uhr auf und genieße wieder einmal eine warme Dusche. Überwiegend warme Dusche. Meist warme Dusche. Eine Dusche halt. Eine Dusche, die einen Hahn für Warmwasser und einen für kaltes besitzt. Eine Dusche, deren Wassertemperatur sich allerdings die meiste Zeit danach richtet, ob gerade heißes Wasser von dem (übrigens draußen stehenden) Boiler angeliefert wird und die daher beständig zwischen heiß und kalt wechselt. Und eine Dusche, die man nicht abstellen kann, ohne die Temperatureinstellung zu verlieren. Das ganze in einem Badezimmer fast noch kälter als das restliche Haus. Das Ding, was ich bislang für eine kaputte Leuchtstoffröhrenhalterung gehalten habe und was sich nun als Wärmestrahler entpuppt hat, ist nämlich bislang immer ausgeschaltet gewesen. Noch bin ich damit beschäftigt, herauszufinden, wie man all das mit „Nothing is better or worse, it’s different.“ vereinen kann. Ich werde mich wieder melden, wenn ich es herausgefunden habe.

Um halb neun komme ich an den Frühstückstisch, alle anderen sind bereits fertig. Stuart meint, es sei ja schon fast Nachmittag. Ich esse unbeirrt eine Schale Müsli und auf einmal stoßen Jill und er dazu. Als ich fertig bin, isst Jill noch immer. Ihr Mahl wird jedoch jäh unterbrochen, schuld ist ein Kalb. Oder die Kuh. Oder auch beide. Das Kalb steckt in der Kuh und möchte gerne raus, aber kann nicht. Stuart und Jill versuchen, bei der Geburt behilflich zu sein, aber es klappt nicht. So entschließen sie sich, den Tierarzt zu rufen.
Jills Schwester, deren Mann und Kinder verabschieden sich nun. Morgen sind sie auf einem sechzigsten Geburtstag eingeladen, am Montag beginnt die Schule wieder und sie haben einige Kilometer vor sich.
Wir setzen uns noch ein wenig in die Küche, umgeben von nur noch zwei Hunden. Gegen zwanzig vor Elf kommt der Tierarzt oder vielmehr eine Tierärztin und eine geschätzte knappe halbe Stunde später ist das Kalb, wo es hingehört: Draußen.

Kuh und Kalb

das Kalb ist draußen

Jill säubert seine Atemwege, dann leckt die Mutter es trocken. Ihm werden in den nächsten Tagen und Wochen noch viele folgen.

Kuh und Kalb

Kalb

Dann hole ich Holz für den Kamin. Eines der Stücke zeigt sich doch etwas sehr widerspenstig und ich brauche beinahe zehn Minuten, um ihm Herr zu werden.

Holz

Wieder im Haus, gibt es erst einmal ein Mittagessen, heute ist das Vernichten der Reste angesagt, also freie Auswahl. Ich gucke mir zum ersten Mal meine Spanischbücher näher an und bin doch etwas frustriert darüber, dass das mit der Aussprache schwierig werden könnte… Stuart sieht ein Footballspiel und ich nicke darüber ein, während Jill die Wäsche wäscht. Nebenbei: Eine sehr interessante Sache – die Waschmaschine hat die Einstellungen „cold“, „warm“ und „hot“ und Jill wäscht auf „cold“.
Als ich wieder aufwache, schicken sich Stuart und Jill gerade an, die Kühe zu melken. Ich bleibe noch ein wenig im Haus und versuche noch einmal, meinen Funkfreund zu erreichen. Heute habe ich Glück und erwische ihn unter seiner Handynummer. Er wird mir behilflich sein in Sachen Internet und Handy und zunächst für mich einen günstigen Internetprovider recherchieren. Am Samstag würde er auch einmal vorbeikommen oder mit mir nach Shepparton fahren, um ein Prepaid-Handy zu besorgen. Das sind doch ganz gute Aussichten.
Nach dem Telefongespräch folge ich den beiden nach draußen und füttere dann erst die einzelnen Kälber und dann die Herde selbiger.

Kalb

Das Futter kommt heute nicht wie gestern aus dem Eimer, sondern direkt aus dem Silo. Und ich kriege einen ersten Crashkurs in Sachen Melken.

Melkstand

Mittlerweile habe ich auch die Schokoladenregel verstanden. Ich habe nämlich ein Stück der Schokolade probiert und herausgefunden, dass sie so kakaohaltig ist, dass Jill mit „one chocolate“ höchstwahrschenlich ein Stück meinte.
Die Gebühren für mein Amateurfunkrufzeichen hier in Australien werde ich wohl am Besten als Scheck oder Zahlungsanweisung an den Mann, oder vielmehr an die Fernmeldebehörde, bringen. Überweisungen seien recht teuer, meint Jill.
Während des Essen fällt mir zum wiederholten Male die Bezeichnung „salt reduced“ auf der Butter auf und ich finde es immer noch erstaunlich, dass die offensichtlich gut gesalzene Butter schon reduziert ist. Mein Bedarf, die normal gesalzene Butter zu essen, ist dementsprechend gering.
Im Anschluss an das Essen spreche ich noch mit meinen Gasteltern über Dinge wie EF, meine SCCE-Betreuerin und meine häuslichen Aufgaben. Ich werde (fast wie zu Hause) für das Altpapier zuständig sein – mit dem Unterschied, dass in die Altpapiertonne hier auch Papier, Pappe, Glas, Dosen, Plastik hineinkommen – einfach alles. Das könnte man in Deutschland ruhig auch mal einführen. Außerdem werde ich mich weiterhin um das Holz kümmern. Ist ja auch irgendwie in meinem Interesse, das es warm bleibt hier drinnen. Außerdem sprechen wir noch über die Familie, die mich morgen nach Melbourne mitnehmen wird und auch einen Austauschschüler hat (oder vielmehr eine Austauschschülerin, auch über STEP IN/SCCE), und über die Nachbarn. Wobei Nachbarn ein recht großes Wort ist hier in Australien. Sie wohnen meist nur einen Block entfernt, aber das ist mal eben eine Meile.
Ich plaudere noch ein wenig mit Jill, sie zeigt mir ein Fotoalbum der vorhergehenden Austauschschülerin, während Stuart sich schon dem Fernsehen widmet. Als ich mich anschicke, ins Bett zu gehen, schickt sich eines der Kälber an, geboren zu werden und eine Fernsehsession wird zwangsläufig unterbrochen.
Als beide von draußen zurück sind und vorm Fernseher sitzen, gehe ich zu Bett. Mein Wecker wird um viertel vor sechs klingeln, morgen ist die „arrival orientation“ in Melbourne und um zwanzig vor sieben ist Abfahrt in Richtung Shepparton.


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