Reisetag 2 – in aller Länge

Samstag, den 29. November 2008

Der nächste Tag beginnt für mich schon recht früh. Sehr früh, dann nämlich, als ein Lastwagen mit orangener Rundumleuchte für einige Minuten vor unserem Fenster stehenbleibt.
Die nächsten zwei, drei Male, die ich danach aufwache, sind hingegen eher der Hitze und der Tatsache, dass ich nicht übermüdet bin, geschuldet.

Kostenloses Frühstück hat man uns versprochen, es stellt sich aber sogleich heraus, dass keinerlei Milch auffindbar oder uns und den anderen Gästen zumindest nicht zugänglich ist. Mich störts nicht, bin ich den Verzicht auf Frühstück mittlerweile doch wieder gewohnt. Isabel isst hingegen ihr Müsli trocken, schlägt allerdings dann auch das Angebot der gegenüber sitzenden Gäste aus, sich an deren Molkereiprodukten zu erlaben.

Neun Uhr haben wir zum Abmarsch vorgesehen und pünktlich um neun Uhr machen wir uns dann auch auf den Weg. Der führt uns heute wieder zu Coles, wo wir allerdings nicht noch einmal vor verschlossenen Türen stehen. Hier hole ich auch mein Frühstück nach – mit einem Kakao und einigen Mini-Schokoladenmuffins.
Dann schlendern wir über den Markt. Ein wenig erinnert er mich an den Victoria Market in Melbourne, allerdings liegt hier der Schwerpunkt weniger auf Trödel und mehr auf Nahrungsmitteln: Obst, Gemüse, australisches Wild in ganzen und halben Portionen machen einen Großteil der Verkaufsstände aus.
Ich sehe in einem Fotoladen vorbei, finde aber auch hier wieder einmal nicht den Filter, nach dem ich suche.

Durch die heiße Innenstadt führt uns unserer Weg in Richtung Zoo. Einige interessante Dinge begegnen uns auf dem Weg dahin, Münzen, die in den Gehweg eingelassen sind und nicht zuletzt mehrere ambulances – allerdings in grüner Farbe gehalten.

Innenstadt von Adelaide

10 Pfennig im Gehsteig

An der Zookasse überlege ich, ob man wohl unsere Concession Cards anerkennen wird. Die Frau hinter der Scheibe verschwendet nicht einen Gedanken daran.
Gleich hinter dem Eingang befindet sich ein kleiner Bungalow, über dessen Theke uns eine Dame den Zoo erklärt. Viel sollen wir nicht erwarten, sagt sie: Weil es so heiß sei, könne man viele Tiere nicht sehen. Das deckt sich auch mit den Angaben auf der Karte, die wir von ihr erhalten: Den Tieren stünden aus Temperaturgründen ihre Nachtgehege zur Verfügung.

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(alle weiteren Zoofotos gibt es in einem Fotospecial)

Reisetag 1 – in aller Länge

Freitag, den 28. November 2008

Der erste Tag der Reise besteht – ganz dem Namen nach – zum überwiegenden Teil aus dem Reisen. Erst fünfzig Minuten Fahrt nach Mount Gambier, die durch die Zeitverschiebung auf nur zwanzig zusammenschrumpfen, dann, nach einem Besuch bei Bekannten und dem obligatorischen Warten nach dem Einchecken, eine gute Stunde Flug nach Adelaide. Dort angekommen bringt mich ein Taxi für knapp 20 Dollar zu meiner Unterkunft, wo ich Isabel treffe.

Annie's Place in Adelaide

Unser Zimmer in „Annie’s Place“ ist direkt am Eingang und hält acht Betten bereit. Und ist voll belegt, wie sich später herausstellt. Eingerichtet ist es in etwa im Stil einer Jugendherberge. Vier Etagenbetten, zusammengeschweißt aus verschiedenen Metallstreben und liebevoll in Orange getaucht, teilen sich den Platz mit nur einem Stuhl für alle und dem Gepäck. Das Zimmer hat zwei Türen: Eine zum Flur, mit einem Kombinationsschloss gesichert, und eine zur Straße, die zwar verschlossen ist, die man aber aufschließen und ein Stück öffnen kann. Größere Dummheiten verhindert das Bett, was vor der Tür steht.
Auf den ersten Blick macht der Raum, dessen oberes Drittel noch immer in den Renovierungsarbeiten stecken geblieben zu sein scheint, einen sauberen Eindruck. Das Fenster ist ein Stück weit geöffnet und ein Deckenventilator schiebt ein zugegebenermaßen doch recht warmes Lüftchen umher. Auf den zweiten Blick offenbart sich jedoch, dass zumindest hinter den Betten schon seit einiger Zeit niemand mehr sauber gemacht hat.

Der restliche Tag beinhaltet nur wenig wagemutige Entdeckungsreisen. Wir machen uns auf den Weg zu Coles, um einzukaufen, finden den Supermarkt dann aber geschlossen vor. Ein Stück weiter die Straße hinauf finden wir dann einen kleineren Supermarkt, der auch geöffnet ist.
Viel mehr hält der Tag nicht bereit, Temperaturen von vierzig Grad haben, besonders dann, wenn man sie ohne Klimaanlage erlebt, die Eigenschaft, aus jedem die Lebenslust herauszusaugen und gleichzeitig den entscheidenden Anflug typisch australischer Lässigkeit herauszukitzeln.
Um sieben Uhr schließlich gibt es Abendessen. Für lau, wenn man gleichzeitig ein Getränk kauft. Chili con Carne mit Reis steht heute auf der Speisekarte und schmeckt ganz gut. Man bietet uns Bier an, wir bleiben allerdings nüchtern. Am Nachbartisch lassen sich einige Deutsche nieder, von denen uns einzelne Gesichter bekannt vorkommen. An der eindeutigen Zuordnung scheitern wir aber.
Danach sinken die Temperaturen dann zumindest ein wenig in den oberen Zwanzigerbereich und zusammen mit einer warmen Dusche, die die Perspektive in Sachen Temperaturempfinden ein wenig ändert, sorgt das für eine doch letztendlich recht angenehme Nachtruhe. Verhältnismäßig.

Vor einem Jahr V

Dienstag, den 21. Oktober 2008

Vor einem Jahr habe ich mich gerade damit beschäftigt, wie es in Queensland wohl so werden würde. Cairns, Great Barrier Reef und die „Steppies“ lockten.

Schließlich ist alles anders gekommen als geplant, aber es war trotzdem eine schöne Reise. Einen kleinen Hauch Queensland findet man auch in meinen Fotos wieder, die sich hier im Blog unter „Fotospecials“ verstecken.

Freitag fliegen jetzt schon die Nächsten nach Queensland, Alina schreibt in ihrem Blog darüber. So richtig die Nächsten sind es aber gar nicht, weil SCCE die Reise ja mittlerweile mehr als nur jeweils einmal pro Jahr anbietet – im Gegensatz zu der Zeit, in der ich in Australien war (und den mindestens zehn Jahren davor). Die Geschichte, die dahintersteckt, ist etwas komplizierter, aber auch der Grund, weshalb ich nicht mit SCCE nach Central Australia gefahren bin.

Aber Central Australia mit dem Ghan zu erleben, ist auch nicht ganz ohne. Genauso wie Adelaide, Alice Springs und Yulara allesamt sehr schöne Orte sind, schon für sich alleine betrachtet und vom Rahmenprogramm einmal abgesehen. Recht warme Orte so ganz nebenbei gesagt. Und apropos: Schrieb ich, das mit dem Helikopterflug würde nichts werden? Ich muss mich vertan haben. Manchmal passiert etwas eben genau dann, wenn man es am wenigsten erwartet.

Freut euch also auf einen interessanten und wie üblich bebilderten Reisebericht, der allerdings zu meinem größten Bedauern noch immer ein klein wenig auf sich warten lassen muss. Im Moment bin ich nicht zu Hause und ab nächster Woche schlägt dann auch die Schule wieder voll zu Buche. Eine letzte Klausur (zumindestest für diesen Monat), dann noch ein Referat, zwei Tage Seminar…

Aber bis dahin guckt euch doch einmal bei Alina um – die bleibt noch bis Mitte Dezember in Australien (übrigens, ihr ahnt es: in Shepparton) und schreibt ganz fleißig in ihrem Blog. Und wer meinen Newsletter abonniert hat, der darf sich hoffentlich in nicht allzu langer Zeit auch über meinen Reisebericht in seinem Postfach freuen…


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