…und tschüss EF!

Montag, den 17. Juli 2006

So, die Frist für STEP IN läuft morgen aus und mein Vater hat soeben das Vertragsangebot angenommen und die Unterschrift darunter gesetzt.
Ich werde morgen mit STEP IN und EF telefonieren und beiden Organisationen entsprechend Bescheid geben. Eine ausführliche Beschreibung meiner Entscheidung lässt sich meinen Einträgen hier im Blog entnehmen, ansonsten werde ich diese in den nächsten Tagen hier noch einmal zusammenfassen.

Latein – ach, Latein!

Dienstag, den 11. Juli 2006

Nachdem STEP IN mir das Angebot für den ‚Reiserücktrittschutz‘ und die Returnee-Liste umgehend hat zukommen lassen, stehe ich nun – quasi einzig und allein – vor dem Problem des Lateinunterrichts.

Nachdem ich meiner Schulleiterin gestern Informationen über den Fernstudienlehrgang der Hamburger Akademie hereingereicht habe, sprach ich heute mit dem Koordinator meiner Schule, der sich um die Auslandsaufenthalte kümmert. Er sagte mir zu, dass der Lehrgang einen angemessenen Ersatz für den Lateinunterricht in der 11. Klasse darstelle und anerkannt werden würde.
In der Pause darauf kam er zu mir und überbrachte mir die Nachricht, dass die Schulleiterin sich damit nicht einverstanden erklärt habe. Auch die Möglichkeit, während des Auslandsaufenthaltes eine beliebige andere zweite Fremdsprache zu belegen und dann nach der Rückkehr in der 12. Klasse noch ein Jahr Latein zusätzlich zu belegen, um das Latinum zu erhalten, lehne sie ab.
Ich habe daraufhin mit dem zuständigen Dezernenten der Landesschulbehörde telefoniert, der mir zusicherte, dass letztere Möglichkeit absolut erlasskonform (VO-GO §4 und EB-VO-GO 4.3) sei und problemlos anzuerkennen sei.

Ich werde morgen noch einmal persönlich mit meiner Schulleiterin sprechen und versuchen, die Angelegenheit gütlich zu klären. Bis dahin müssen sich meine Organisationen wohl leider noch gedulden.

EF wird zunehmend kurioser

Donnerstag, den 6. Juli 2006

Heute sind die Vertragsangebote von STEP IN und EF angekommen:

STEP IN schickt einen kleinen Brief, der neben dem Vertragsangebot die Teilnahmebedingungen und die Verhaltensregeln für Programmteilnehmer enthält. Das einzige, was mich daran stört, ist das generelle Verbot des Führens von Kraftfahrzeugen, aber ich werde noch einmal mit STEP IN besprechen, inwieweit man nach Klärung der Versicherungsfrage und Zustimmung der Gastfamilie in diesem Punkt eine Ausnahme machen kann.

EF schickte wie üblich einen großen Briefumschlag mit einer Mappe, gegliedert nach „Sehr geehrte Eltern“-Schreiben und „Hallo Lars“-Schreiben:
Die an meine Eltern gerichteten Schreiben sind im Prinzip das Vertragsangebot selbst und ein dazugehöriges Anschreiben. Gleichzeitig liegt bereits die erste ‚Rechung‘ bei mit deren Begleichung der Vertrag zustande kommt.
Der an mich gerichtete Teil der Mappe beinhaltet ein Anschreiben, das den zeitlichen Ablauf bis zum Abflug skizziert und Abflugdaten und noch einzureichende Unterlagen nennt. Dass das Anschreiben nicht auf den von mir gewählten Abflugtermin abgestimmt ist und zudem die Aufforderung enthält, bestimmte Unterlagen einzusenden „soweit noch nicht eingereicht“, wirkt unpersönlich. Weiter ist das „Student Handbook“, ein 80seitiges, auf Deutsch gehaltenes Büchlein beigelegt, dass allgemein noch einmal die wohl häufigsten Fragen eines Austauschschülers beantworten soll und Tipps gibt. Als letztes sind noch die „Rules and Regulations – Australia and New Zealand“ auf Englisch beigelegt. Die zweite Seite der beifügten Arbeitsübersetzung fehlte leider, jedoch sagte mir (wieder) ein (anderer) EF-Mitarbeiter zu, mir diese per Post zukommen zu lassen. Zunächst machten die Regeln den Eindruck, die üblichen und erwarteten Punkte eines Auslandsaufenthalts abzudecken. Dann jedoch fand ich folgenden Passus:

„We acknowledge that EF has the right to photograph students in the course of their program, and we consent to EF’s use of their likeness in any and all advertising, promotional and marketing materials, including, but not limited to, printed material, video, film and internet uses. All such photographs shall become the property of EF.“

Ich erachte es als absolut inakzeptabel, mich mit der Vertragsunterzeichnung gleichzeitig gezwungenermaßen EF als Marketingobjekt zur Verfügung stellen zu müssen.

Beide Organisationen geben mir jetzt knapp zwei Wochen (EF dabei einen Tag länger als STEP IN) Zeit, mir zu überlegen, ob ich ihr Vertragsangebot annehmen möchte.

Noch eine Notiz am Rande: Ich habe heute zum ersten Mal von EF das bekommen, was STEP IN schon bei der ersten Informationsanforderung beilegte: Eine Visitenkarte mit den Kontaktdaten meiner Ansprechpartnerin. Leider konnte man sich aber selbst jetzt kurz vor dem Vertragsabschluss und damit der Aufnahme ins Austauschprogramm nicht dazu durchringen, mir die Durchwahl meiner Ansprechpartnerin mitzuteilen. Stattdessen enthält die Visitenkarte nur zwei personalisierte Inhalte: Den Namen und die eMail-Adresse meiner Ansprechpartnerin, die sich aber unmittelbar aus dem Namen ableitet. Und bei der eMail-Adresse bin ich mir gar nicht mal so unsicher, ob die nicht von einem Agenten gelesen und beantwortet wird – ausgehend von dem unpersönlichen Eindruck, den dieses Unternehmen auf mich macht, erachte ich das für nicht unwahrscheinlich.

kommt Zeit, kommt Vertrag (oder auch zwei)

Montag, den 3. Juli 2006

Nachdem am Freitag gegen halb sechs weder im STEP IN noch im EF Büro jemand zu erreichen war, habe ich heute mit beiden Organisationen gesprochen.

Meine vorherige Ansprechpartnerin bei STEP IN ist in den Urlaub gefahren, deshalb hat mich heute Nachmittag eine Kollegin von ihr zurückgerufen. Bei EF gibt es scheinbar keinen Anrufbeantworter, also musste ich es noch einmal probieren.

Bei STEP IN habe ich mich nun für Australien entschieden. Neuseeland war meiner und der Meinung meiner Eltern nach finanziell nicht sinnvoll.
Ich habe mich gefragt, warum STEP IN in Neuseeland kein offenes Programm macht, wie sie es in Australien auch tun. Die Begründung war hier, dass es Teilnehmer gibt, in deren Austauschjahr nicht die Wahl einer passenden Gastfamilie, sondern die Sicherstellung eines angemessenen und passenden Schulunterrichts im Vordergrund steht. Unklar bleibt, warum damit jeder, der gerne ein Austauschjahr in Neuseeland mit STEP IN verbringen möchte, in dieses Schemata zu pressen. Schade, dass es mit Neuseeland hier nicht geklappt hat. Neuseeland ist ein sehr schönes Land – und in Anbetracht der ansehnlichen Schulkosten könnte STEP IN mir dort auch Lateinunterricht garantieren.
Bei EF ist, wie man mir schon letzte Woche mitteilte, kein sicherer Platz für Australien mehr frei. Ich habe mich daher für einen Wartelistenplatz Neuseeland mit der Option, auf Australien umzuschwenken, entschieden. Latein kann mir EF weder in Australien, noch in Neuseeland garantieren, insofern ist das die beste Möglichkeit für mich im Moment.
Latein werde ich entweder in Australien machen oder, wenn das nicht möglich sein sollte, in Deutschland per Fernstudium absolvieren. Schön finde ich, dass man mich bei STEP IN darauf hingewiesen hat, dass deutscher Unterricht mir das Einleben in mein Gastland erschweren kann.

Die Vertragsangebote beider Organisationen gehen mir in den nächsten Tagen zu, ebenso die Angebote für ein Lateinfernstudium. Lasset die Besten gewinnen!

Nachtrag: Während des Gesprächs mit meiner EF Ansprechpartnerin ist mir noch eines aufgefallen: Ein callcenter-ähnlicher Hintergrundgeräuschpegel. Sowas lässt den Gegenüber auch bei noch so viel Telefontraining („immer schön lächeln, das hört man auch durchs Telefon!“) nicht gerade ehrlich-freundlich erscheinen.

kleiner Zwischenbericht

Dienstag, den 27. Juni 2006

Die zwei Organisationen verhalten sich sehr unterschiedlich.

STEP IN hat sich bereits an dem auf das Interview folgenden Tag bei mir telefonisch aus der Hauptstelle in Bonn gemeldet und mir mitgeteilt, dass sie mir den Platz freihalten würden, aber keinen Lateinunterricht garantieren würden. Latein wäre (im Gegensatz zu Japanisch beispielsweise) nicht flächendeckend in Australien verfügbar.
Zwischenzeitlich hat die Mitarbeiterin aus Bonn nochmal bei mir nachgehakt, ich brauche allerdings noch einige Tage, um mit meinen Eltern abzuklären, ob ich auch nach Neuseeland fahren kann, wo STEP IN mir Lateinunterricht garantieren kann.

EF hat sich nach dem Gespräch in Bremen noch gar nicht gemeldet, weder schriftlich noch telefonisch. Zwar habe ich die Abschrift meiner Zeugnisse der vergangenen zwei Jahre mangels Zeit noch nicht bei EF abgeliefert, die sie laut Auskunft meiner Interviewerin vor dem Vertragsangebot benötigen, eine kurze Rückmeldung hätte ich aber durchaus erwartet.


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