Wehe euch!

Samstag, den 7. Juni 2008

Die ersten meiner ehemaligen Klassenkameraden, die sich auch ins Ausland aufgemacht haben, kehren bereits wieder in die Heimat zurück. Und auch bei mir ist die Zeit, bis ich wieder in Deutschland weile,  überschaubar. Zu diesem Anlass möchte ich doch einmal „The Drummer“ aus dem Forum auf austauschschueler.de zitieren:

„Und wehe einer bleibt so, wie er ist.“

Na, wie sieht es aus bei euch?

Ein paar Worte zum Schluss

Dienstag, den 22. Januar 2008

Bald geht es also los für euch. Ihr, die ihr die Nächsten seid, die als Austauschschüler von STEP IN die Reise antretet und euch auf den Weg nach Australien macht.
Sieben Tage habt ihr noch, bevor es ins Flugzeug geht. Sieben Tage, die mit zu den stressigsten Tagen gehören werden, die ihr in der nächsten Zeit erlebt. Und die von weiteren sieben stressigen Tagen des Einlebens gefolgt sein werden.

Bereitet euch vor auf Monate voller Höhen und Tiefen, voller freudiger Aufregung und Kulturstress. Mit Leuten, die ihr noch nie gesehen habt, die aber so tun, als kennen sie euch schon euer Leben lang. Mit vielen Gelegenheiten, von denen ihr einige verpasst, aber hoffentlich die meisten mitnehmt. Und bereitet euch vor auf einen neuen Blick auf eure Heimat, eure Familie, auf das, was euch wichtig ist. Auch auf eure Freunde – einige werden vielleicht keine mehr sein, wenn ihr wiederkommt. Dafür wird es andere geben, die ihr erst richtig kennenlernt, wenn ihr auf der anderen Seite der Welt lebt.
Bereitet euch darauf vor, im Restaurant als Deutscher erkannt zu werden, weil ihr zu euren Pommes Frites Mayonaise bestellt. Und gefragt zu werden, ob Hitler noch lebt und ob es in Deutschland Kühe gibt. Und wenn das mit der Sprache nicht immer ganz hinhaut, werdet ihr ausgelacht oder verwirrt angeguckt werden. Das ist so und wenn man es gelassen nimmt, kann man es sogar zu seinem Vorteil nutzen.

Wenn ihr selbst einen Blog oder eine Internetseite habt, habe ich noch einen besonderen Hinweis für euch: Denkt genau darüber nach, was ihr schreibt und wem ihr eure Erfahrungen zugänglich macht. Ich kann euch versichern, es ist nicht mehr ganz so einfach, sich unbefangen auszudrücken, wenn man weiß, dass sowohl in Deutschland als auch in Australien von Seiten der beteiligten Austauschorganisationen mitgelesen wird. Manchmal ist es da besser, im eigenen Interesse aufzuhören. Muss ja nicht für immer sein. Und manche Leute halten es halt so wie Die Toten Hosen es singen:

„Wir leben versteckt,
wischen all unsere Spuren weg,
vor den Anderen und uns selbst.

Damit kein Mensch jemals sieht,
wer wir in Wahrheit sind.“

Wer von ein paar Insiderinformationen profitieren möchte, dem sei noch einmal meine Serie „Ein paar Worte zu“ ans Herz gelegt, die wieder um ein paar Ausgaben angewachsen ist. Vielleicht beantwortet sich dort die ein oder andere Frage von selbst. Auch das Forum von STEP IN ist in vielerlei Hinsicht oft eine Hilfe, genauso wie das Forum von austauschschueler.de. Und wer an mich Fragen hat, kann mir gerne eine E-Mail schreiben oder sich auch mal nach der Ankunft aus Australien melden.

Und jetzt wünsche ich allen, die bald den Sprung über den Ozean wagen, eine Portion Glück, eine Portion Aufgeschlossenheit, eine Portion Gelassenheit und vor allem ganz viel Spaß. Und denkt immer daran:

„You cannot explore the ocean unless you have the courage to leave your home shore behind.“

Alles Gute.

mein verschlafener Lebenstil

Montag, den 14. Januar 2008

Meinen letzten Gastfamilienwechsel habe ich einmal zum Anlass genommen, meinen Tagesablauf umzustellen. Ein bisschen weniger Zeit am Computer und ein wenig mehr Teetrinken. Dafür in den Tag hereinschlafen und früh ins Bett gehen. Also genau das tun, was ich bislang immer verabscheut habe, weil es unproduktiv ist.

Und nach zwei Monaten muss ich sagen: Es gefällt mir …
überhaupt nicht.

Meinem Gastvater gegenüber habe ich es als den Wunsch nach einem Sinn, nach einem Ziel beschrieben: Ich habe nichts dagegen, nichts zu tun. Ich habe nichts dagegen, mich zu langweilen. Nur möchte ich das dann auch wollen. Sonst wird die viele freie Zeit schnell frustrierend.
Ich habe auch nichts dagegen, den halben Tag zu verschlafen. Aber eigentlich nur dann nicht, wenn ich nicht auch noch die ganze Nacht verschlafe. Und das mache ich im Moment.

Ein wenig Abhilfe ist in Aussicht. Ich habe mir vorgenommen, einige Sachen zu lernen. Gitarre zu spielen und auch, herauszufinden wie man Fische fängt, ausnimmt, kocht und isst. Soweit für den Anfang. Ich melde mich wieder in zwei Monaten.

Die kleinen Dinge

Mittwoch, den 7. November 2007

Wie schon zuvor ausgeführt, sind es vor allem die kleinen Dinge, die in Australien anders sind. Zum Beispiel die Tatsache, dass in den meisten Kursen keine festen Sitzordnungen existieren.

Gestern Abend beim Fernsehen habe ich mich vor allem von einer anderen Sache genervt gefühlt: Den Werbepausen.
Nicht wie in Deutschland, wo man währenddessen bequem E-Mails abrufen, auf die Toilette gehen und eine Pizza in den Ofen schieben kann und immer noch während der Programmvorschau wiederkommt. Dafür aber nur drei bis vier Werbepausen pro Stunde hat.
Sondern vielmehr andersherum: Statt fünf bis sieben Minuten nur zwei bis vier pro Werbepause, aber dafür ein Dutzend davon pro Stunde – zumindest gefühltermaßen.

Ich habe es nicht ein einziges Mal geschafft, pünktlich zum Ende der Werbepause wieder am Fernseher zu sitzen. Zwei Mal bin ich sogar wiedergekommen, habe für drei Sekunden das Programm verfolgt, um dann den Beginn der nächsten Werbepause zu erleben.

Frustrierend.

australische Wechsellichtzeichenverkehrsanlagen

Dienstag, den 6. November 2007

Heute geht es um Ampeln. Die zeigen auch in Australien abwechselnd Rot, Gelb und Grün, möchte man meinen. Ist auch so. Der erste Unterschied, der auffällt, ist, dass es in Australien auch „hinter“ der Kreuzung noch einmal Ampeln gibt.

Ampelanlage in Shepparton

Was aber viel schlimmer ist, sind die Nebeneffekte. Während in Deutschland meist nur in Großstädten Ampeln mit Signaltönen für Blinden ausgestattet sind, ist es hier Standard.

Auch eine tolle Sache, möchte man meinen. Ist es auch. Wenn die Ampel rot ist, sind kurze Töne in langsamer Folge zu hören. Schaltet die Ampel um, hört man einen langgezogenen Ton und dann eine schnelle Folge kurzer Töne, solange sie grün ist. Sobald die Ampel beginnt, in Rot zu blinken (mit der Bedeutung des deutschen Gelb), sind wieder die kurzen langsamen Töne zu hören.

Blöd wird es erst, wenn man sich so an den langen Signalton gewöhnt, dass man auch dann, wenn an der Kreuzungsecke die Ampel neben einem (und nicht die vor einem) auf Grün umspringt, automatisch losläuft.

Glücklicherweise hat mich jemand davor bewahrt, vor den LKW zu laufen.


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