„Fremdeln in der Heimat“

Sonntag, den 15. März 2009

Das Wort „Heimat“ gibt es im Englischen ja gar nicht so wirklich. Umso mehr passt es in die Überschrift, die Carola Padtberg vom SPIEGEL online für ihren Artikel über die Returnees gefunden hat. Ich bin auch mit dabei und sage ein paar Worte zu meiner Rückkehr.

mein letzter Rückblick in 50.000 Exemplaren

Montag, den 18. August 2008

Die Artikel sind so frisch, holt euch bloß keine schwarzen Finger:

Artikel aus der Nordsee-Zeitung vom 18.08.08

Artikel aus der Nordsee-Zeitung vom 18.08.08
(Klick für Großansicht)

1 Monat

Dienstag, den 5. August 2008

1 Monat klingt nach einer langen Zeit. Wenn man dann aus dem Austauschjahr zurückkommt, stellt man fest, dass es doch auf einmal ganz schnell geht. Da ist viel Stress und wenig Gewohntes. Man muss Sachen organisieren, sich wieder einleben – in sein Leben zurückfinden. Die Rollen, die man mal inne hatte – im Freundeskreis, in der Familie, seine Positionen, seine Rechte, die muss man sich erst einmal wieder erkämpfen. Wenn man das denn überhaupt möchte. Wenn man nicht im Austausch ein ganz anderer Mensch geworden ist, der gerne ganz anders sein möchte als vorher.

Als ich zurück war, habe ich etwas getan, wofür ich eine Menge komischer Blick geerntet habe. Niemand wusste, wann ich zurückkam und für drei Tage habe ich es auch niemandem erzählt. War tagsüber zu Hause und bin nachts mal rausgegangen und habe die Stille genossen, ganz für mich allein.
Am dritten Tag dann habe ich den ersten erzählt, dass ich wieder da bin. Habe mir Klagen angehört, warum ich mich nicht vorher gemeldet hätte und bin sehr herzlich wieder aufgenommen worden. So ein wenig hatte es etwas vom verlorenen Sohn.
Kurz vor den Ferien bin ich dann auch einmal in die Schule und habe mich um meine Fächerwahl gekümmert, meine Zeugnisse aus Australien im Gepäck. Alles hat ganz wunderbar geklappt, es war nur fast keiner meiner ehemaliger Mitschüler da, weil eine Projektwoche stattfand.

Meine ersten Wochen habe ich damit verbracht, mein Zimmer wieder in Beschlag zu nehmen: Alles wieder an den Ort zu stellen, an dem es stehen soll, einige Dinge umzugestalten und alles zu putzen. Quasi einen Neuanfang für mein Zimmer. Trotzdem habe ich es während der ersten Wochen nicht geschafft, die 15 Bananenkartons, die sich in der Garage stapeln, auszupacken, zu sortieren und alles, was ich noch behalten möchte, wieder in mein bereits jetzt gut gefülltes Zimmer zurückzuführen.

Gerade heute bin ich wieder gefragt worden, ob ich Australien denn vermissen würde. Und ich habe ein wenig überlegt, obschon die Frage etwas Vertrautes hatte: „Und, vermisst du Deutschland?“ hatte ich im letzten Jahr öfter als nur manchmal gehört. Die Antwort aber lautet Nein: Ich vermisse Australien nicht mehr, als ich Deutschland vorher vermisst habe. Und besonders viel war das nicht. Ich habe im Hier und Jetzt gelebt – und schließlich wusste ich immer, wann ich zurückkehren würde.

Jetzt beginnt ein nächstes Kapitel in meinem eigenen Buch des Lebens, schon wieder stecke ich in einem der Praktika, die ich so gerne mache. Viel Zeit, irgendetwas nachzutrauern, bleibt da nicht.

Nicht nur ich bin zurück, auch die meisten anderen Austauschschüler aus meinem persönlichen Umfeld sind mittlerweile zurück. Und auch die deutschen Sommerferien werden nicht endlos sein, bis dann der Ernst des Lebens Mitte August wieder losgeht. Zwei Jahre Schule bleiben mir noch – in Australien wären es nur noch wenige Monate. Aber in Deutschland sieht man es halt nicht gerne, wenn jemand mit nur elfeinhalb Jahren Schulzeit bereits zur Uni geht. Schneller als das System zu sein, wird bestraft.
Auf der anderen Seite bin ich froh, noch zwei Jahre Zeit bis zum Abitur zu haben. So schade es um die Zeit ist, so gerne werde ich wieder zur Schule gehen. In Australien habe ich gesehen, wie – und ich formuliere hier bewusst einmal provokant – unfertig man von der Schule abgehen kann. Wenn man in der achten Klasse Biologie und Geschichte abgewählt hat, dann weiß man eben nicht, wer Mendel war und ob Hitler noch lebt. Und das sind Wissenslücken, die mir schon sehr peinlich wären – wenigstens wissen, wo es steht, soviel muss sein.

Und an dieser Stelle möchte ich meinen Blogkollegen Martin doch einmal beruhigen. Seine Befürchtungen haben sich zum Glück nicht bewahrheitet. Wäre ja auch schade gewesen, wenn noch immer alles beim Alten wäre.

Ich bin wieder hier…

Samstag, den 12. Juli 2008

Vor einem Jahr kam ich gerade in Australien an.
Jetzt bin ich wieder zurück.

Ich hoffe, in den nächsten Wochen noch einige Themen aufarbeiten zu können, die ich nicht behandeln habe können, während ich durch den Vertrag an SCCE gebunden war. Und bedanke mich bei meinen Lesern, die mich so zahlreich durch das Jahr begleitet haben.

Wehe euch!

Samstag, den 7. Juni 2008

Die ersten meiner ehemaligen Klassenkameraden, die sich auch ins Ausland aufgemacht haben, kehren bereits wieder in die Heimat zurück. Und auch bei mir ist die Zeit, bis ich wieder in Deutschland weile,  überschaubar. Zu diesem Anlass möchte ich doch einmal „The Drummer“ aus dem Forum auf austauschschueler.de zitieren:

„Und wehe einer bleibt so, wie er ist.“

Na, wie sieht es aus bei euch?


Stoppt die Vorratsdatenspeicherung! Jetzt klicken & handeln!Willst du auch bei der Aktion teilnehmen? Hier findest du alle relevanten Infos und Materialien: