Monatsarchiv für Mai 2007

Für Analphabeten und solche, die nicht lesen wollen

Sonntag, den 20. Mai 2007

Nur 35 Minuten Verspätung, das ist wohl einsame Spitze – aber fangen wir lieber vorne an:
Wie angekündigt ging es ja nun nach Würzburg. Aber man reist ja nicht alleine, sondern inklusive Haushaltsvorstand – und deshalb auch erster Klasse. Und eines muss man der Bahn ja lassen, trotz Verspätung, so ein nettes Freigetränk auf der langen Zugfahrt und Steckdosen am Sitzplatz sind schon praktisch.

Das Seminar selbst war leider nicht so überzeugend wie der Im-Zug-Service. Nach einer Begrüßung wurden Schüler und Eltern getrennt. Die Schüler verlebten eineinhalb Stunden mit zwei Betreuern von STEP IN und zwei Returnees, davon eine aus Kanada und eine aus den USA. Große Vorstellungsrunde (schön mit Zahlen ziehen und selbstständig den Partner finden, also das volle Programm) und dem passenden drumherum. Alles in allem ein ganz netter Plausch, aber leider auch nicht mehr – auch wenn jetzt einige Schüler schlauer sind und wissen, dass man eine Geige nicht immer als Handgepäck mitnehmen kann und dass nach Australien nur ein Koffer mit 20 kg mitgenommen werden darf. Basta.
Die Eltern wurden vertraut gemacht mit den Punkten Kontaktaufnahme, Gastgeschenke, Ankunft, Sprachschwierigkeiten/Müdigkeit, Leben in der Gastfamilie, Phasen des Aufenthalts (Kulturstress, etc.), Schulalltag und den Regeln.
Danach gab es eine Pause mit Getränken und Gebäck, bevor es dann weiterging mit einem kleinen Überblick über den Ablauf bis zur Ausreise. Vorbereitungsseminare stünden noch an, die Flugtermine habe man meist schon, den Visumsbrief bekäme man demnächst, so er denn noch nicht da sei, die Versicherungen wurden noch einmal erläutert und einige Worte zum Taschengeld verloren. Das nächste Thema war die Reintegration nach der Rückkehr nach Deutschland, anschließend berichteten die zwei Returnees auch noch einmal vor den Eltern kurz von ihrem Aufenthalt.

Wirklich neues habe ich nicht viel erfahren, im Wesentlichen war die Veranstaltung eine Aufarbeitung des Eltern- und Schülerhandbuches – was dafür spricht, dass entweder das Handbuch sehr gut oder das Seminar sehr unnötig war. Oder beides.

(fast) live und in Farbe

Samstag, den 19. Mai 2007

Ich habe mir so gedacht, dass bestimmt einige Leute an meinen Ausflügen in Australien teilhaben möchten. Und zwar am liebsten in Echtzeit. Aber auf jeden Fall in Farbe. Mit APRS geht so etwas ähnliches – und mein Nachbar war so freundlich, einen Konverter zu schreiben, der meine APRS-Logs in ein Format konvertieren kann, das von Google Earth gelesen werden. Dann kann jeder meine Ausflüge miterleben – zwar nicht ganz live, aber dafür in Farbe. Und mit einer Hammer Aussicht!

Kleine Information am Rande: Hinter diesen kleinen Google Earth Icons Google Earth Icon, die hier überall auf der Seite verteilt sind, stecken auch solche Dateien. Einfach anklicken und ranfliegen lassen.

Impfungen – und gib ihm!

Dienstag, den 15. Mai 2007

„Hach ja … wie ich das liebe. Eben beim Arzt gewesen, damit meine noch notwendige Hepatitis-B-Auffrischung gemacht wird. Über eine Stunde gewartet für einen kleinen Pieks in einer Behandlung von zwei Minuten Dauer … sauber. Und dann fällt meinem Arzt noch auf, dass seine Kollegin, bei der ich letztes Mal war, die Tetanus-Impfungen übersehen hat, da muss ich auch noch mal auffrischen. Und jetzt habe ich in vier Wochen noch mal einen Termin. Zahnarzt ist auch demnächst dran, so langsam wird das zur Gewohnheit…“

Und wem das bekannt vorkommt, der soll sich mal bitte fragen, wie ich mich gefühlt haben muss:
Gestern war ich beim Arzt, mich impfen lassen. Pieks – und schwupps, da passierte es: Man hätte den Impfplan geändert und es gäbe da noch eine Impfung, die er mir empfehlen würde, wenn ich nach Australien ginge… Also nochmal in ein paar Wochen wiederkommen.
Heute war ich beim Zahnarzt … nachdem er vor zwei Wochen schon mal geguckt hatte, sollte er nun heute ein wenig reparieren. Hat er auch getan – zumindest fürs erste. Der Zement in meinem Mund darf jetzt ein wenig aushärten und in knapp sieben Wochen bin ich dann wieder da, um endlich die richtige Füllung zu kriegen.

Antworten … und gleich so viele!

Montag, den 14. Mai 2007

So, die Antwort aus Bremen auf meine E-Mail mit den vielen Fragen ist eingetroffen:

Die Schule in Numurkah fängt um 9 Uhr an und geht bis vier Uhr, dafür sei der Unterricht dort „wirklich total leicht“. Sprachen könne man dort aber leider nicht machen, es gebe nur einen Italienischkurs, der sei aber für die Unterstufe.
Mittags gegessen wird in der Schule und auch wenn es nicht so gesund sei, es schmecke „ganz lecker“. Und Jill würde „total super“ kochen.
Die Schuluniform sei „echt cool“: Dunkelblaue Shorts und ein hellblaues Hemd oder Poloshirt für die Jungs, dazu schwarze Schuhe. Nur zum Sportunterricht gibts die freie Auswahl.
Wenn ich, wie zu erwarten ist, in die 11. Klasse komme, habe ich mittwochs schulfrei – so eine Art Heimarbeitstag: Hausaufgaben machen, lernen und so weiter. Also theoretisch. Quasi.
Praktisch sahen die Mittwoche bei meiner Vorgängerin so aus, dass sie mit Jill nach Shepparton zum Einkaufen gefahren ist.

Nach der Schule steht aller Voraussicht nach Kühe und Kälber füttern, Felder abstecken und Hühner füttern an – das ist doch schon mal vielversprechend. Danach dann Hausaufgaben machen (das habe ich mir für die Zeit in Australien mal ernsthaft vorgenommen) und dann zusammen dinner essen und fernsehen. Und in den Pub gehen zum Dinner sei wohl auch öfters mal drin. Klingt wirklich „gechillt“…

Am Wochende gehts normalerweise etwas früher raus, so gegen halb acht oder auch mal früher – je nachdem, wie viel es zu tun gibt. Aber ab und an sei auch mal ausschlafen drin. Das werd ich wohl am ehesten überstehen, ich kann ja jetzt auch höchstens samstags ausschlafen, sonntags muss ich ja auch zu Hause für die Pferde raus.
Ausschlafen – warum eigentlich? Weil es samstagabends auch öfters mal die ein oder andere „Aussie-Party“ geben würde. Aber Stuart sei da nicht ganz so locker, „also mit jedes Wochenende dick Party machen ist da nix“. Wie praktisch, dass ich damit keine Probleme haben werde…

Das Klima sei auch ganz angenehm, im Winter „sogar schon mal etwas kühl“ – warme Sachen mitzunehmen sei also unbedingt angesagt. Wobei „etwas kühl“ so 10 Grad sind. „Ganz schön heiß“ hingegen sind so um die 38 Grad. Das mit dem Wasser sei auch so eine Sache … es regne echt selten (Jill meinte auch in ihrer letzten Mail: „and yes, send plenty of rain“) und deshalb sei Sparsamkeit angesagt, schließlich muss das Wasser zum Duschen, Abwaschen und Kochen reichen.

Insgesamt sei es da unten „echt alles total chillig“ – total warm und hilfsbereit, einfach richtig nett. Ebenso die Familie und Freunde von Stuart und Jill – „alle sehr nett und herzlich“. Wobei das mit dem warm durchaus am Wetter liegen könnte, man weiß ja nie…

schnell, schnell

Sonntag, den 13. Mai 2007

Also ich muss doch sagen … nachdem es so lange gedauert hat, eine Gastfamilie für mich zu finden, überrascht mich im Moment alles, was mit meinem Austausch zu tun hat, mit Geschwindigkeit: STEP IN ist schnell wie gewohnt, die ersten Kontakte nach Australien waren auch schnell wie sonstwas und die vor wenigen Stunden geschriebene E-Mail nach Bremen wurde auch schon beantwortet. Einzig und allein meine Gasteltern sind in puncto Schreiben nicht ganz so schnell, aber vielleicht haben sie auch viel zu tun.
Ich bin jetzt in erster Linie gespannt auf die Antworten auf meine vielen Fragen, die ich nach Bremen geschickt habe…


Stoppt die Vorratsdatenspeicherung! Jetzt klicken & handeln!Willst du auch bei der Aktion teilnehmen? Hier findest du alle relevanten Infos und Materialien: