L wie Learner’s … oder Loser!

Montag, den 5. Januar 2009

Angefangen hat es alles am 19. Oktober 2004. An dem Tag wurde in Amerika auf NBC zum ersten Mal die Show „The Biggest Loser“ ausgestrahlt. Australien hat es dann zwei Jahre später getroffen, 2006 wurde die erste Staffel ausgestrahlt. Ich habe 2007 die zweite und 2008 dann die dritte Staffel selbst kennengelernt.

Worum es geht, dazu schreibt net-fitness.de Folgendes:

„Mit 14 Kandiaten, die zusammen 1.800 Kilo auf die Waage bringen, beginnt am Donnerstag, den 8. Januar um 20:15 Uhr auf Pro7 DIE Abnehm-Doku-Show. Ex-Eislaufstar Kati Witt moderiert. Der Kandidat, der am meisten abnimmt, gewinnt den Titel „The Biggest Loser“ (Grösster Verlierer) und darf 100.000 Euro Siegprämie in sein neues Leben mitnehmen. Ziel ist es, insgesamt 393 Kilo bei den Teilnehmern der „The Biggest Loser“-Show schmelzen zu lassen. Dazu treten in der Nähe von Budapest treten 2 schwergewichtige Teams gegeneinander an. Am Ende einer jeden Woche muss einer aus dem Team, das weniger an Gewicht verloren hat, nach Hause fahren.“

Meine eigene Erfahrung mit der Sendung ist recht durchwachsen. Ich habe es in der Tat durchaus geguckt, wenn es im Fernsehen lief. Aber ungefähr aus den gleichen Beweggründen heraus, wie ich mich auch gelegentlich dabei ertappe, gewisse Castingshows zu sehen: Weil das Fernsehen eben nichts Besseres hergibt. Und in Australien, wo die Auswahl an Sendern eben noch beschränkter ist als hierzulande, war das eigentlich auch ganz in Ordnung. So für die paar Folgen, die 2007 ausgestrahlt wurden, als es im Februar dann wieder losging, war ich der Show bereits überdrüssig. Schließlich gab es zeitweise bis zu drei „Grey’s Anatomy“-Folgen pro Woche und damit genug Interessanteres. Von Gregory, Gibbs und Michael einmal ganz abgesehen.

Ich bin gespannt, wie sich das Format hier entwickelt. Im Moment gibt es noch nicht einmal eine Seite dazu in der deutschen Wikipedia. Aber ich vermute mal stark, dass die Sendung in den meisten deutschen Haushalten ähnlich gut läuft wie andere Shows, in denen es darum geht, sich und sein Leben vor der ganzen Nation auszubreiten. Aber vielleicht bin ich auch einfach der falsche Typ, wenn es darum geht, mich vor Fernsehkameras von einem drill sergeant im Matsch robbend zusammenbrüllen lassen zu müssen.

Außer Amerika und Australien wurden übrigens noch Fernsehzuschauer aus anderen Nationen mit dem Format konfrontiert: Auch Brasilien, England, Indien, Israel, Libanon, Mexiko, die Niederlanden, Polen, Südafrika und Ungarn haben ihre eigene Version der Sendung. Und ab Donnerstag wir…

Vor einem Jahr VII

Mittwoch, den 31. Dezember 2008

Vor einem Jahr meldete ich „feuerfrei statt ‚Feuer frei!‘“ und ich bin mir nicht so sicher, wie viele wirklich verstanden haben, dass es im vergangenen Jahr für mich keine einzige Rakete am Nachthimmel gab. Dieses Jahr wird das wohl anders werden. Aber in Australien war es ganz normal.

In Canberra ist Feuerwerk legal, im Northern Territory scheint es im Begriff zu sein, illegal zu werden und in Canberra darf man es wohl frei verkaufen und – an fünf Tagen im Jahr – benutzen. Aber so ganz genau kann ich das nicht sagen, dafür fehlen mir ein paar verlässliche Quellen.

Einige Australier versuchen übrigens, ihren Unmut über das Verbot zum Ausdruck zu bringen, indem sie eine Petition ins Internet gestellt haben, in der sie die Legalisierung von Feuerwerk für Jedermann fordern. Die Tierschützer von RSPCA haben unterdessen auf die Gefahren aufmerksam gemacht, die von Feuerwerk im Zusammenhang mit Tieren ausgehen.

Artikel aus der Nordsee-Zeitung vom 30.12.08
(Klick für Großansicht*)

Neujahr in Australien – mit Alkoholverbot an den meisten öffentlichen Plätzen – ist nun schon einige Stunden her und hier wird es noch ein paar mehr Stunden dauern, bis es soweit ist. Ich muss gestehen, ich bin in ungefähr so viel Silvesterstimmung wie im vergangenen Jahr. Und da bin ich – psst, nicht weitersagen – um viertel vor zwölf ins Bett gegangen. Ich hatte einfach keine Lust mehr, noch länger aufzubleiben. Aber dafür hatte ich so um die vierzig Grad – eine Erfahrung, die man an Silvester sicher einmal machen sollte.

Ich bin sehr gespannt, wie es dieses Jahr wird. Noch eine knappe Stunde, dann werden wir Raclette essen. Und noch fünf Stunden, bis es dann Mitternacht ist und hier alles in die Luft geht. Na ja, hoffentlich nicht alles.
Allen meinen Lesern wünsche ich an dieser Stelle schon einmal einen guten Rutsch in das neue Jahr … bis bald an gewohnter Stelle!

*) Der aufmerksame Leser sei beruhigt, natürlich weiß ich, dass boxing day nicht der erste Weihnachtsfeiertag ist – wenngleich es natürlich für die Australier der „Tag nach der Bescherung“ ist und wenngleich er dann beginnt, wenn man in Deutschland gerade am 1. Weihnachtsfeiertag zu Mittag isst. Und ganz nebenbei hat 1952, 1988 und 1994 das Boxing Day Test match schon am 25. Dezember, dem Christmas Day, begonnen.

Blanko-Gutscheine für alle!

Mittwoch, den 17. Dezember 2008

Heute gab es mal wieder Post von STEP IN – und nein, nicht schon wieder Werbung zum Verteilen. Stattdessen das „Work, Study & Travel Programm 2009“, farblich ganz auf das neue Corporate Design abgestimmt. Im Prinzip steht aber nichts drin, die verschiedenen Programme und die entsprechenden Länder sind zwar aufgelistet, die eigentlichen Informationen verstecken sich aber hinter den „Webcodes“, die man auf der Homepage von STEP IN erst eingeben muss, um auf die jeweils zugehörige Seite geleitet zu werden. Für den durchschnittlichen Flyer-Leser auf dem Sofa ist das wohl ungefähr so umständlich wie der vorgangehende Satz.

Auf der Internetseite, die vor einigen Wochen überarbeitet wurde, finden sich dann aber so einige interessante Dinge, nur teils ein wenig versteckt. Neben dem Video vom Returnee-Treffen gibt es auch Ausschnitte von STEP IN’lern, die bei „Auf und davon“ auf VOX mitgemacht haben, von denen auch ich ein Angebot bekommen hatte.

Noch mit im Umschlag war übrigens (neben den Terminen für die Infoveranstaltungen) ein 100-Euro-Gutschein – für die Programme Work & Travel, Auslandspraktikum, Studium und Freiwiligenarbeit weltweit.
Schön fand ich da den Vermerk „Der Gutschein ist ab Ausstellungsdatum 14 Tage gültig“ – das Ausstellungsdatum soll man nämlich selbst eintragen, genau wie alle anderen Angaben…

Australia – ab Weihnachten im Kino

Montag, den 15. Dezember 2008

Eigentlich sollte es am Wochenende weitergehen mit mehr Eindrücken aus der Mitte des roten Kontinents. Ich habe mich in der Tat an Australien erinnert gefühlt, es waren 38,9 Grad. Nur leider nicht an der Luft, sondern auf meinem Fieberthermometer. Keine Angst, demnächst geht es weiter.

Letztes Jahr noch ging es um „The Golden Compass“ an boxing day. Diesmal gehts um einen mit etwas mehr australischem Einschlag. Aber ich lasse einfach mal Bilder sprechen:

weiter…

The Ghan (Teil 2)

Sonntag, den 7. Dezember 2008

Die eigentliche Reise im Ghan ist vor allem erst einmal eines: Aufregend. (Ich habe mich übrigens bewusst diesen Wortes … bedient.)

Bis sich der Zug in Bewegung setzt, dauert es noch ein klein wenig. Eine willkommene Gelegenheit, sich ein wenig häuslich einzurichten. Das ist auch mehr als ratsam in Anbetracht des kommenden Tages, dem wir gespannt entgegensehen. Und während dessen niemand den Zug verlassen wird.

Die erwähnenswerteste Sache im ganzen Abteil ist aber wohl doch die Klimaanlage. Die letzten Tage sind vor allem durch ihre hohen Temperaturen aufgefallen (sie waren der Hochpunkt einer Hitzewelle von über einer Woche Dauer, während derer die Stadt keine Möglichkeit hatte, sich wieder abzukühlen). Jetzt aber verbreitet sich eine angenehme Frische, nachdem die Türen geschlossen sind.

Das Abteil ist vollgestopft mit Sitzplätzen. Wer schonmal mit einer Fokker 50 oder einem Bombardier von Canadair geflogen ist, stelle sich eine Kreuzung aus dieser Maschine und einem Großraumabteil der Deutschen Bahn vor. Farblich sind die Sitze abgestimmt auf das zu erwartende rote Outback.
Neben den obligatorischen Toiletten gibt es vor allem auch die Möglichkeit zu duschen. Das ist eine interessante Erfahrung, ungefähr vergleichbar mit einer Dusche an Bord eines Schiffes. Ob sie deshalb so klein ist, damit man sich an den Wänden abstützen kann, werde ich wohl nie erfahren. Vor allem aber hat sie eine Steckdose in dem Bereich, der – vom Duschvorhang geschützt – eigentlich trocken bleiben soll. Geradezu prädestiniert dafür, mal eben duschen zu gehen, wenn der Kameraakku aussetzt, nicht?

Im nächsten Waggon gibt es ein paar Sitzplätze. Sozusagen ein Speisewagen, nur dass ich nicht ausmachen kann, ob irgendjemand dort je einmal etwas serviert hat. Bezeichnend sind aber all die Deutschen, die wie die Fliegen überall herumschwirren. Man hat das Gefühl, an einem der größeren Bahnhöfe Deutschlands zu sitzen, wo die englischen Ansagen den Gesamteindruck um einen Hauch von Pseudo-Internationalität ergänzen.

Abendstimmung

Es verlässt dann übrigens doch jemand den Zug. Wir halten nämlich noch einmal und haben dabei die Möglichkeit, auszusteigen. Zeit für ein Foto, aber auch nicht für viel mehr. Denn die Hitze ist doch recht überwältigend, nachdem die Klimaanlage so angenehm war.

Irgendwann entscheidet sich das Bordpersonal, einen Reiseführer von CD abzuspielen. Eigentlich ist der ganz interessant, aber nur mit Musik in den Ohren die Aussicht zu genießen, ziehe ich irgendwann dann doch vor. Oder aber ein Gespräch mit meiner Sitznachbarin.

Nach einigen Stunden heißt es dann: Gleich kommt das letzte Haus, wir verlassen den bewohnten Bereich. Was dann folgt, wird immer eintöniger und doch stetig interessanter: Das Outback (schöne Fotos auch in der englischen Wikipedia) präsentiert sich in seiner ganzen Schönheit.

Und mit Lesen, Musikhören, Essen, Reden und Fotografieren vertreibe ich mir die Zeit, bis es langsam dunkler wurde. Der Sonnenuntergang, den ich an diesem Abend sehe, gehört wohl zu den schönsten, die ich je sehen durfte. Leider ist es unmöglich, ihn aus dem Zug heraus mit der Kamera einzufangen und so bleiben der Nachwelt wohl nur die recht ordinären Fotos eines trotzdem bemerkenswerten Wechsel des Tages zur Nacht.

Sonnenuntergang

Und dann ist sie weg, die Sonne. Über uns breitet sich der Sternenhimmel aus und überrascht mit einer Vielfalt von kleinen leuchtenden Punkten, wie ich sie noch nie vorher gesehen habe. So etwas funktioniert wohl nur im abgedunkelten Zug ganz weit draußen.

Draußen, wo vorher noch über 40 Grad herrschten, wird es auf einmal kälter. Auf dem silbernen Zug kann man wohl nur noch das Essen vom Vortag aufwärmen, aber keine Spiegeleier mehr braten. Einzig und allein die Klimaanlage hat davon wenig mitbekommen und ist noch immer der Meinung, dass sie die Menschen vor dem sicheren Tod durch Verglühen schützen muss. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich friere mir sämtliche Gliedmaßen ab. Nachts wache ich sogar auf, weil mir so kalt ist. Mit Pullover und Decke geht es dann letztendlich ein wenig besser und es sind ja auch nur noch ein paar (Vorsicht, hier spricht ein Australier!) Stunden bis zur Ankunft.

Als wir die Staatengrenzen zwischen South Australia und dem Northern Territory überfahren – irgendwann nachts, als alle schlafen – wird uns auf einmal eine Stunde geschenkt. Zuvor galt noch die Sommerzeit, die es aber in einigen Staaten Australiens nicht gibt. Die Uhren sind aber längst umgestellt, noch vorm Einschlafen hat man uns dazu aufgefordert.

Fast übertrifft der Sonnenaufgang den -untergang, aber nur fast. Trotzdem sind die Farben schier unbegreiflich und der unendliche Himmel strahlt in den verschiedensten Tönen. Er stimmt uns ein auf die Ankunft in Alice Springs einige Stunden später, diesmal knapp unter der 40-Grad-Marke. Und nach nur läppischen 25 Stunden und 25 Minuten Zugfahrt.

Sonnenaufgang

(mehr Fotos gibt es in einem Fotospecial)


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