Murray River rules german exchange students?

Sonntag, den 1. Juli 2007

Irgendwie scheint die Gegend am Murray River landschaftlich attraktiv zu sein. Ich habe gestern eine weitere Austauschschülerin kennengelernt, die in die Gegend „230 km nördlich von Melbourne“ platziert wurde. Und sie berichtet von mindestens vier weiteren, die auch dort irgendwo für ein Jahr ihr Zuhause gefunden haben.
Und ich muss sagen, mich doch glücklich schätzen zu können, nur 17 km von meiner Schule entfernt zu sein – und nicht fünfzig… Das finde ich dann doch etwas zu viel des Guten.

Mein Vater hat mir vorhin mal ein wenig von seinen Erfahrungen mit Quantas erzählt … und jetzt bin ich stolzer Besitzer eines Quantas-T-Shirts. Das gibts nämlich im „Survival Package“, das man als gestresster Reisender erhält, wenn Koffer aus unerklärlichen Gründen unauffindbar sind und man gerne etwas anziehen und sich die Zähne putzen möchte. Vielleicht drückt der Schalterbeamte ja dann das ein oder andere Auge beim Gepäckwiegen zu – wir werden sehen.
Und dann hat er noch eine Anekdote von seinem letzten längeren Flug gebracht, nachdem wir darüber gesprochen hatten, dass die Besatzung im Flugzeug Betten habe: Bei seinem letzten Flug sei der Pilot ungefähr eine Stunde vor der Landung noch munter durch das Flugzeug spaziert…

Unterdessen habe ich die gemeinschaftliche Website der Milchwirtschaftsbetriebe in Australien ausfindig gemacht. Mal sehen, vielleicht schmeckt die Milch dort ja anders als hier…

In Sachen Reiten in Australien bin ich auf die glorreiche Idee gekommen, neben meiner Reithose ja nun auch meinen Reithelm mitzunehmen: Wahrscheinlich an meinem Rucksack dran, in den Koffer wird er wohl gewichtsmäßig nicht mehr passen. Meine Reitstiefel bleiben wohl zu Hause, bei den Wetterverhältnissen, von denen Jill mir erzählt hat, habe ich wohl eher weniger durchmatschte Weiden zu befürchten als hier.

Heute morgen habe ich nämlich wieder mit Jill telefoniert, bevor ich arbeiten gegangen bin. Sie hatte noch immer von SCCE keine Informationen bezüglich des Fluges bekommen – aber dann jetzt von mir. Wurde ja auch langsam mal Zeit. Stuart war wieder beschäftigt, ihn werde ich wohl das erste Mal am Flughafen sprechen. Jill sagte mir auch, dass ich, wenn ich ankäme, gleich gut beschäftigt sein würde…

16,9 kg sind viel zu wenig

Samstag, den 30. Juni 2007

Ich habe gerade einmal all die neuen Sachen in einen der Koffer aus unserer gut gefüllten Koffer- und Reisetaschensammlung gepackt. Der Koffer wiegt 3,1 kg, obwohl er kein Hartschalenkoffer ist: Macht 16,9 kg möglichen Inhalt. Die Einkäufe vom letzten Wochenende wiegen knapp 10 kg und damit ist der Koffer halb voll – Platzprobleme werde ich also wohl keine bekommen.

Morgen werde ich meine Reithose noch einmal waschen und auch sie dann einpacken, ebenso wie ich meine Reitkappe wohl mitnehmen werden. Ob im Handgepäck oder im Koffer habe ich mir allerdings noch nicht überlegt. Auf die Reitstiefel werde ich dort unten wohl eher verzichten können – wobei sie natürlich ein guter Gummistiefelersatz wären…

jetzt sind sie komplett

Dienstag, den 26. Juni 2007

Ich halte nämlich den 5. Rundbrief in den Händen. Diesmal ist er auch ein bisschen umfangreicher:

STEP IN weist nochmals auf das Vorbereitungsseminar hin, das am Abflugtag in Frankfurt stattfindet. Auch dort werden wie beim Elternseminar wieder Returnees dabeisein.
Ich halte nun endlich die bestätigten Flugverbindungen in den Händen und zwar sowohl für den Hin-, als auch für den Rückflug. Ich werde am 09.07.07 wie angekündigt um 23.55 Uhr von Frankfurt mit QF 6 nach Sydney fliegen (in Singapur wird nur aufgetankt) und dort um 05.10 Uhr ankommen. Um 09.00 Uhr geht es dann weiter mit QF 419 nach Melbourne, wo ich um 10.30 Uhr eintreffen werde. Alle Uhrzeiten habe ich, wie bei Flügen üblich, in Ortszeit angegeben.
Auch auf die Gepäckbestimmungen wird noch einmal umfangreich hingewiesen: Sowohl die Gewichtsbegenzungen (1 piece 20 kg + 1 piece 7 kg Handgepäck) als auch die Kennzeichnung (mit Namen – und vor allem mit wessen Namen denn eigentlich…) und der Inhalt (neue Handgepäckbestimmungen vor allem im Bezug auf Flüssigkeiten und gelartige Substanzen, Nahrungsmittel und Medikamente) werden ausführlichst erörtert. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch folgendes Statement von Quantas auf ihrer Website, obwohl es mich nicht betrifft:

„In addition, one musical instrument is permitted provided it cannot fit in the one carry-on bag and it has no other items in the instrument case, except the instrument itself.“

Von STEP IN hieß es bislang, dass Musikinstrumente nicht immer mitgenommen werden könnten. Da klingt das doch wesentlich besser.
Die Kontaktdaten der Partnerorganisation in Australien stehen auch noch einmal im Rundbrief, ebenso wird darauf hingewiesen, was in der ersten Zeit in Australien an Veranstaltungen ablaufen: Ankunft und Vorbereitungsseminar im Gastland – und wie das mit den Versicherungspolicen abläuft.
Auch einige Worte eigenständige Reisen während und am Ende des Aufenthaltes im Gastland sind Bestandteil des Rundbriefes. Beigelegt ist ein Informationsblatt zu der Tour „FAR NORTH QUEENSLAND“ vom 16. bis 23. November 2007. Auf dieser Reise geht es acht Tage lang nach Cairns, anmelden muss man sich bis zum 10. August 2007.
Die Gebühren australischer Schulen werden ebenso angesprochen, man habe ungefähr 400 AU$ für die Schuluniform einzuplanen. Darüberhinaus fielen oftmals noch weitere fächer- oder leistungsspezifische Kosten, die zwischen 50 und 200 AU$ pro Term variieren. Mit Schulgebühren sollte man diese allerdings nicht verwechseln, diese werden den STEP IN Teilnehmern nämlich erlassen.
Und dann nutzt noch die CALL COMPANY, ein Telekommunikationsdienstleister aus Passau, den Rundbrief als Werbeplattform: Eines ihrer Produkte, die CampusCard wird mehr oder weniger offensichtlich beworben. Bei der CampusCard handelt es sich um eine Prepaid-Telefonkarte, mit der man zu einem Preis von derzeit 0,29 Euro pro Minute aus Australien in das deutsche oder auch das australische Festnetz telefonieren kann. Die Karte selbst liegt auch bei – inklusive eines Startguthabens von 3 Euro – und muss nur noch freigeschaltet werden.
Die Partnerorganisation SCCE hat auch noch ein Informationsblatt beigelegt, um sich noch einmal näher vorzustellen. Sie gibt einen Überblick über die Organisation und ihren Zweck, die Mitarbeiter, die Austauschprogramme und einige weitere Dinge.
Auch die australische Bildungsbehörde, das Department of Education hat von sich hören lassen, wenngleich auch nur indirekt. Ich möge doch bitte schriftlich bestätigen, dass ich über alle relevanten Dinge (das placement und alles, was dazugehört) aufgeklärt wurde – und dass ich freudig dem Programm entgegensehen (eagerly looking forward to the programm) würde.

„last call before departure, denier appel avant le depart, la ultima notification – Dein Adrenalinspiegel erreicht sein Maximum, Deine Lust auf Fliegen ist nicht mehr zu bremsen – trotzdem mußt Du noch ein Mal in die Unterlagen einsteigen und Dir die wichtigsten Informationen einprägen.“

So beginnt der Rundbrief. Aber irgendwie kann ich das Adrenalin bei mir noch nicht so ganz spüren, muss an den ganzen Sachen liegen, die ich noch bis zum Abflug erledigen muss. Und die werden mit jedem Tag immer mehr…

…und Nummer 4 – VBT und Abflug

Dienstag, den 5. Juni 2007

Der vierte Rundbrief ist eingetroffen. Neben der Teilnehmerliste, die alle Austauschschüler enthält, dir nach Australien ausreisen halte ich nun auch die Einladung zum Vorbereitungsseminar in den Händen:
Wir treffen uns am Tag des Abfluges um 14 Uhr im Haus der Jugend in Frankfurt und werden dort „wichtige Hinweise über die Austauschzeit“ erhalten („von Tipps zum Verhalten in der Gastfamilie bis hin zu evtl. Problemen wie z. B. Heimweh und Kulturstress“). Dann wird es „zwar keine ruhige, aber eine ‚Ruhephase'“ geben.

Für diejenigen, die nicht wie ich mit dem Auto anreisen, gibt es auch das „Rail & Fly“-Ticket, das für derzeit 95 Euro die Möglichkeit bietet, vom Wohnort zum Flughafen und zurück mit der Bahn zu fahren.

Der Flug ist jetzt auch bekanntgegeben worden und – welch Wunder – es ist genau der, den ich schon vor einem Vierteljahr bei Quantas recherchiert hatte. Die Ankunft in Sydney ist um 05.10 Uhr – wie genau es dann weitergeht, erfahre ich im nächsten Rundbrief. Die Flugtickets gibt es (mit Ausnahme der „Rail & Fly“-Tickets) erst in Frankfurt und die Rückflugtickets werden von der Partnerorganisation SCCE aufbewahrt.
Und dann noch das Übliche: Man darf nicht bei der Deklaration von eingeführten Waren lügen, Wertsachen sollen nicht in den Koffer, Übergepäck ist teuer, man empfehle, Pakete vorab zu schicken. Bezüglich des mitgeführten Gepäckes gibt es auch Hinweise:

„Die offiziellen Gepäckbestimmungen bei Quantas begrenzen die Mitnahme des Gepäcks auf ein Gepäckstück, maximales Höchstgewicht 20 kg. Es kann ein weiteres Gepäckstück als Handgepäck, maximales Höchstgewicht 7 kg mitgeführt werden; allerdings gilt für die Summe der Handgepäckstücke ebenfalls das maximale Höchstgewicht von 7 kg.“

Wo jetzt der Unterschied zwischen einem Höchstgewicht und einem maximalen Höchstgewicht ist, ist mir allerdings noch nicht so ganz schlüssig…

Für Analphabeten und solche, die nicht lesen wollen

Sonntag, den 20. Mai 2007

Nur 35 Minuten Verspätung, das ist wohl einsame Spitze – aber fangen wir lieber vorne an:
Wie angekündigt ging es ja nun nach Würzburg. Aber man reist ja nicht alleine, sondern inklusive Haushaltsvorstand – und deshalb auch erster Klasse. Und eines muss man der Bahn ja lassen, trotz Verspätung, so ein nettes Freigetränk auf der langen Zugfahrt und Steckdosen am Sitzplatz sind schon praktisch.

Das Seminar selbst war leider nicht so überzeugend wie der Im-Zug-Service. Nach einer Begrüßung wurden Schüler und Eltern getrennt. Die Schüler verlebten eineinhalb Stunden mit zwei Betreuern von STEP IN und zwei Returnees, davon eine aus Kanada und eine aus den USA. Große Vorstellungsrunde (schön mit Zahlen ziehen und selbstständig den Partner finden, also das volle Programm) und dem passenden drumherum. Alles in allem ein ganz netter Plausch, aber leider auch nicht mehr – auch wenn jetzt einige Schüler schlauer sind und wissen, dass man eine Geige nicht immer als Handgepäck mitnehmen kann und dass nach Australien nur ein Koffer mit 20 kg mitgenommen werden darf. Basta.
Die Eltern wurden vertraut gemacht mit den Punkten Kontaktaufnahme, Gastgeschenke, Ankunft, Sprachschwierigkeiten/Müdigkeit, Leben in der Gastfamilie, Phasen des Aufenthalts (Kulturstress, etc.), Schulalltag und den Regeln.
Danach gab es eine Pause mit Getränken und Gebäck, bevor es dann weiterging mit einem kleinen Überblick über den Ablauf bis zur Ausreise. Vorbereitungsseminare stünden noch an, die Flugtermine habe man meist schon, den Visumsbrief bekäme man demnächst, so er denn noch nicht da sei, die Versicherungen wurden noch einmal erläutert und einige Worte zum Taschengeld verloren. Das nächste Thema war die Reintegration nach der Rückkehr nach Deutschland, anschließend berichteten die zwei Returnees auch noch einmal vor den Eltern kurz von ihrem Aufenthalt.

Wirklich neues habe ich nicht viel erfahren, im Wesentlichen war die Veranstaltung eine Aufarbeitung des Eltern- und Schülerhandbuches – was dafür spricht, dass entweder das Handbuch sehr gut oder das Seminar sehr unnötig war. Oder beides.


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