Archiv der Kategorie 'im Austausch'

Reisetag 1 – in aller Länge

Freitag, den 28. November 2008

Der erste Tag der Reise besteht – ganz dem Namen nach – zum überwiegenden Teil aus dem Reisen. Erst fünfzig Minuten Fahrt nach Mount Gambier, die durch die Zeitverschiebung auf nur zwanzig zusammenschrumpfen, dann, nach einem Besuch bei Bekannten und dem obligatorischen Warten nach dem Einchecken, eine gute Stunde Flug nach Adelaide. Dort angekommen bringt mich ein Taxi für knapp 20 Dollar zu meiner Unterkunft, wo ich Isabel treffe.

Annie's Place in Adelaide

Unser Zimmer in „Annie’s Place“ ist direkt am Eingang und hält acht Betten bereit. Und ist voll belegt, wie sich später herausstellt. Eingerichtet ist es in etwa im Stil einer Jugendherberge. Vier Etagenbetten, zusammengeschweißt aus verschiedenen Metallstreben und liebevoll in Orange getaucht, teilen sich den Platz mit nur einem Stuhl für alle und dem Gepäck. Das Zimmer hat zwei Türen: Eine zum Flur, mit einem Kombinationsschloss gesichert, und eine zur Straße, die zwar verschlossen ist, die man aber aufschließen und ein Stück öffnen kann. Größere Dummheiten verhindert das Bett, was vor der Tür steht.
Auf den ersten Blick macht der Raum, dessen oberes Drittel noch immer in den Renovierungsarbeiten stecken geblieben zu sein scheint, einen sauberen Eindruck. Das Fenster ist ein Stück weit geöffnet und ein Deckenventilator schiebt ein zugegebenermaßen doch recht warmes Lüftchen umher. Auf den zweiten Blick offenbart sich jedoch, dass zumindest hinter den Betten schon seit einiger Zeit niemand mehr sauber gemacht hat.

Der restliche Tag beinhaltet nur wenig wagemutige Entdeckungsreisen. Wir machen uns auf den Weg zu Coles, um einzukaufen, finden den Supermarkt dann aber geschlossen vor. Ein Stück weiter die Straße hinauf finden wir dann einen kleineren Supermarkt, der auch geöffnet ist.
Viel mehr hält der Tag nicht bereit, Temperaturen von vierzig Grad haben, besonders dann, wenn man sie ohne Klimaanlage erlebt, die Eigenschaft, aus jedem die Lebenslust herauszusaugen und gleichzeitig den entscheidenden Anflug typisch australischer Lässigkeit herauszukitzeln.
Um sieben Uhr schließlich gibt es Abendessen. Für lau, wenn man gleichzeitig ein Getränk kauft. Chili con Carne mit Reis steht heute auf der Speisekarte und schmeckt ganz gut. Man bietet uns Bier an, wir bleiben allerdings nüchtern. Am Nachbartisch lassen sich einige Deutsche nieder, von denen uns einzelne Gesichter bekannt vorkommen. An der eindeutigen Zuordnung scheitern wir aber.
Danach sinken die Temperaturen dann zumindest ein wenig in den oberen Zwanzigerbereich und zusammen mit einer warmen Dusche, die die Perspektive in Sachen Temperaturempfinden ein wenig ändert, sorgt das für eine doch letztendlich recht angenehme Nachtruhe. Verhältnismäßig.

Was lange währt, …

Freitag, den 28. November 2008

Er wurde lang erwartet und viel zu oft schon angekündigt. Nun geht es endlich los: Nach meiner derzeitigen Planung wird der Reisebericht „Central Australia“ in mehrere Teile aufgeteilt und neben zwei Tagesberichten hauptsächlich als Bilderstory aufgemacht, die von Bildunterschriften und ein wenig Text zusammengehalten wird.

Außerdem werde ich noch ein Special zum Ayer’s Rock („Uluru“) und den Olgas („Kata Tjuta“) sowie eines zum den Reiseplanungen veröffentlichen. Und zwar genau in der Reihenfolge, wer also in den Kommentaren noch Fragen aufwirft, bekommt die natürlich auch beantwortet. Das gilt übrigens auch für die zahlreichen Besucher, die über Google hier vorbeigucken (diesen Monat beispielsweise schon 23 Besucher mit dem Stichwort „queensland„, immerhin 5 für „karstadt aktie„, drei auf der Suche nach „uli selbach“ von EF – oder mir zwei gänzlich unverständliche Treffer für das Monsterwort „wechsellichtzeichenverkehrsanlage„).

So – lehnt euch zurück und genießt euer vegemite sandwich (ich ziehe derweil Promite vor)! Und wer letztes Jahr die Gelegenheit verpasst hat, darf sich gerne diesmal an meinem Adventskalender mit Queensland-Fotos erfreuen.

Tagespreise

Samstag, den 31. Mai 2008

Vor ein paar Wochen war ich in Melbourne und habe mich in verschiedenen Läden im Melbourne Central und dessen Umgebung nach einer SD-Speicherkarte umgesehen. Mit dem Ergebnis, dass der kleine Computerladen neben JB HiFi in der La Trobe Street mit genau 15 Dollar für einen Gigabyte Speicherspaß am günstigsten war.

Genau das habe ich dem Verkäufer von Go Audio Visual im Melbourne Central auch erzählt, nachdem wir ins Gespräch gekommen waren. Dort hätte die Speicherkarte knapp zwanzig Dollar gekostet.

Für mich dann nur noch 14,95. „We beat every price“, he said.

Bin Laden ist frei

Freitag, den 16. Mai 2008

Am 6. September 2007 hatte ich folgendes vermeldet: „Heute morgen in der Schule war es in aller Munde: ‚The Chasers under arrest‘. Bei einer wohl mit dem G8-Gipfel in Heiligendamm vergleichbaren Aktion war es den Comedians gelungen, zwei von drei Sicherheitskontrollen zu passieren und sich bis auf 10 Meter dem Hotel von George W. Bush zu nähern – einer war dabei als Osama Bin Laden verkleidet.“

Das kann man sich auch einmal bei YouTube ansehen:
The Chaser at APEC (A Current Affair)
The Chaser’s War of Everything

Für alle diejenigen, die – auch im Anbetracht der Strafanzeigen – um das Wohl der Comedians und ihrer Crew, die teilweise sogar kurzfristig in Haft waren, bedacht sind, hier die erfreuliche Nachricht: Die Anklage wurde fallengelassen. Der Director of Public Prosecutions von New South Wales, vermutlich mit einem Oberstaatsanwalt vergleichbar, hat alle Anklagen gegen die 10 Männer und eine Frau, die an der Aktion beteiligt waren, fallengelassen. Nicholas Cowdery QC gab an, in diesem „unüblichen“ Fall würde die Sache nicht weiter verfolgt. Er nannte das Durchwinken der Polizei in die Sicherheitszone eine „besondere Rechtfertigung zum Eintritt“. Es wäre der Staatsanwaltschaft nicht möglich, nachzuweisen, dass die Comedians damit gerechnet hätten, so Cowdery.

Der Direktor von ABC-TV, die die betreffende Show „Chaser’s War on Everything“ ausstrahlten, hieß die Maßnahme willkommen: „Was letztes Jahr unbestreitbar der größte Moment in Politsatire war, stellte sich als ausschließlich das heraus … große Politsatire“. Auch die Filmcrew gab sich erleichtert: „Heute fühlen sich neun unschuldige Leute sehr erleichtert, genau wie Chas und Julian“.

(Quelle: mx News, 28. April 2008, Melbourne.)

sportliche Betätigung im ÖPNV – Update

Donnerstag, den 8. Mai 2008

Wir erinnern uns: Ich hatte mich über meinen Sprint aus dem Zug beschwert, der deshalb nötig geworden war, weil ich mein Ticket entwerten musste.

In der FAQ von Metlink findet sich eine Frage, die sich mit diesem Problem befasst:

„I have a Zone 1 Monthly Metcard and I need to travel into a Zone 2 area, do I have to purchase a Zones 1 and 2 Metcard?“

Dort heißt es unter anderem:

„The ‚extension‘ ticket must be purchased and validated before the journey. If this is not possible by taking all reasonable steps before the journey, the ticket must be purchased as soon as there is a reasonable opportunity during the journey or, if there is no reasonable opportunity during the journey, as soon as is achievable by taking all reasonable steps after the journey.“

Das klingt ja nun so erstmal danach, als ob ich mein Ticket schon in Melbourne hätte entwerten müssen. Und bei einem Ticket, das für zwei Stunden gültig ist, macht das durchaus einen Unterschied.

Ich habe deshalb bei Metlink angefragt und von Allen Hall, der für das Department of Transport arbeitet, folgende Antwort bekommen:

„In instances whereby you will travel into Zone 2 you should prepurchase the Zone 2 Metcard for the extension and validate it at the detraining Zone 2 station.“

Also kann ich jetzt auch wieder ganz offiziell meine Zugfahrt genießen.


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